Hartz IV Grundsicherung / Arbeitslosengeld II 
           
          Januar 2019 
           
          Die kapitalismuskritische Hilfsorganisation Oxfam berechnet jedes Jahr pünktlich zum Weltwirtschaftsforum in Davos, wie viele Super-Milliardäre über genauso viel Geld verfügen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Ziel der Organisation ist es, den Bedürfnissen und Anliegen der in Armut lebenden Menschen Gehör zu verschaffen und Politiker weltweit wachzurütteln, um die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ursachen von Armut zu beseitigen.  
           
          Dem aktuellen Bericht der  Organisation Oxfarm zufolge hat die Kluft zwischen Arm und Reich in der Welt erneut zugenommen - und zwar dramatisch wie behauptet. Während die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung rund 11 % ihres Vermögens verloren habe, sei das Vermögen aller Milliardäre zusammen um durchschnittlich 2,5 Mrd. Dollar pro Tag gestiegen (ein Plus von 12 % zum Vorjahr). 
           
          In ihrem Ungleichheitsbericht, den die Organisation kurz vor Beginn der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos vorstellte, kommt die Organisation zu dem Schluss, dass insbesondere  Frauen und Mädchen von sozialer Ungleichheit betroffen sind, denn Männer würden dem Bericht zufolge im globalen Durchschnitt 
          50 % mehr Vermögen besitzen wie Frauen. 
           
          Aufgrund unbezahlter Arbeit wie Pflege oder Kindererziehung hätten Frauen oft weniger Zeit und Möglichkeiten, sich politisch zu engagieren und für ihre Rechte zu kämpfen. Dadurch würde sich die Benachtei-ligung im Wirtschafts- und Gesellschaftsleben noch verstärken.  
           
          Daher forderte die Oxfam-Chefin Winnie Byanyima  die Staatengemein-schaft zu höheren Investitionen in Bildung auf. Zudem seien auch höhere Investitionen in die öffentliche Gesundheitsversorgung sowie eine stärkere und effektivere Besteuerung von Konzernen und Vermögenden nötig, um die Kluft zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinanderklaffen zu lassen.  
           
          Weltweit, so ist im Ungleichheitsbericht der Organisation weiter zu lesen, würden 736 Millionen Menschen  in extremer Armut, d.h. von weniger als 1,90 US-Dollar je Tag leben. Zwar sei diese Zahl seit Jahren rückläufig, doch noch immer würde  die Hälfte der Weltbevöl-kerung, etwa 3,4 Milliarden Menschen oder 46 Prozent , von maximal 5,50 Dollar pro Tag leben.  
           
          Die Lage in Deutschland:  
          Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, hätten die Milliardäre in Deutschland ihr Vermögen im vergangenen Jahr um 20 Prozent gesteigert. Das reichste Prozent der Bevölkerung verfügt demzufolge über ebenso viel Vermögen wie die 87 ärmeren Prozent.
          Damit gehört Deutschland zu den Industrienationen mit der größten Vermögensun-gleichheit. Die Armutsquote hier in Deutschland liegt mit 15,8 % auf dem höchsten Stand seit 1996. Jedes fünfte Kind ist von Armut betroffen. Auch die Verdienstlage von Frauen ist nicht zufriedenstel-lend. So würden Frauen  im Durchschnitt 21,5 Prozent weniger als Männer verdienen. Innerhalb der EU wären Frauen nur in Estland und Tschechien  beim Verdienst im Vergleich zu Männern noch schlechter gestellt, so zumindest ist es im Ungleichheitsbericht zu lesen. Oxfarm Referentin Ehmke mahnte an, dass gerade in Ballungszentren wegen der hohen Mietpreise der Mindeslohn zu niedrig sei. Viele Menschen in Deutschland könnten wegen der stark steigenden Mieten ihren Lebensunterhalt mit dem derzeitigen Satz von 9,19 Euro pro Stunde kaum oder nicht mehr bezahlen. 
           
          Oxfam-Steuerexperte Tobias Hauschild sieht die derzeitigen Pläne der EU zur Besteuerung von Großkonzernen oder die Aufhebung des Bankgeheimnisses in der Schweiz als erste Lichtblicke, die in die richtige Richtung weisen.  
           
          Grundlage des Berichts sind für das Vermögen der ärmeren Bevölkerung  die Daten des "Global Wealth Report" der Schweizer Großbank Credit Suisse und für die Superreichen   die jährliche Milliardärsliste des Magazins "Forbes".  
           
Die Schweizer Großbank Credit Suisse definiert in ihrem Report übrigens Vermögen als die Summe aus privaten Finanzanlagen, Vorsorge und Sachwerten wie Immobilien - allerdings abzüglich der Schulden. Viele Kritiker des alljährlichen Oxfam Berichts sehen eben genau darin jedoch ein Problem, denn so würden auch Menschen  als arm bezeichnet, die hoch verschuldet sind - aber eben nicht arm. Ein typisches Beispiel wäre ein Hochschulabsolvent, der zwar noch Zehntausende Euro Schulden aus einem Studentendarlehen hat, aber mittlerweile einen gut bezahlten Job hat, der es ihm ermöglicht, seine Schulden relativ zügig zu begleichen. 
 
Daher meinen Kritiker, es sei durchaus problematisch, allein aufgrund dieser Zahlen,  Armut abzuleiten. Oxfam selbst hält dagegen und behauptet, die ärmsten zehn Prozent hätten keinen großen Einfluss auf das Gesamtvermögen der ärmeren 50 Prozent. Selbst wenn man das ärmste Zehntel der Weltbevölkerung aus der Rechnung heraus- 
nehmen würde - weil möglicherweise einige hoch verschuldete Men- 
schen aus generell reichen Ländern tatsächlitch in dieser Gruppe möglicherweise überproportional vertreten wären - , so würde dies nichts an der grundsätzlichen Aussage ändern. 
 
 
          Die Bundesagentur für Arbeit hat gemeldet, dass die Zahl der Haushalte, die von der Hartz IV Grundsicherung leben, stark rückläufig ist. Erstmals seit der Einführung vor 14 Jahren leben  weniger als drei Millionen Haushalte -rund 5,9 Millionen Menschen - von der Grundsicherung. Im November  verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 2,997 Millionen sogenannte Bedarfsgemeinschaften. Das sind fast 600.000 Haushalte oder 17 Prozent weniger als 2008. 
          Gegenüber einem Jahr zuvor sind es  305.000 Menschen weniger, die in Hartz IV Bedarfsgemeinschaften leben. 
           
 
          November 2018 
           
          Der neue Bundeshaushalt für 2019 wird vom Bundestag in der Woche vom 19. bis 23. November verabschiedet werden. Dieser sieht einen Etat von 145,3 Milliarden Euro  für Arbeit und Soziales vor. Auch für Hartz IV Sozialeistungen sind zusätzliche Ausgaben vorgesehehen. 
           
          Geplant ist, dass das Kindergeld ab Juli 2019 um zehn Euro pro Monat steigt. Auch soll es einen höheren Grundfreibetrag bei der Steuer und zusätzlich einen höheren Kinderfreibetrag geben. Der Kinderfreibetrag soll von 7428 Euro auf 7620 Euro (2019) und auf 7812 (2020) erhöht werden. Die kalte Progression soll nach Bundesfinanzminister Scholz um 2,2 Milliarden Euro im kommenden Jahr abgebaut werden. 
           
 
          Juli 2018 
          Der paritätische Gesamtverband  sieht den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft in seinem Jahresgutachten in Gefahr. Der Bund soll sich zudem an Leistungen für Unterkunft und Heizung beteiligen. 
          Außerdem sollen Effekte der kalten Progression  ausgeglichen, Familien und Steuerzahler entlastet und das Kindergeld erhöht werden. 
           
           
          Der Vorsitzende des Wohlfahrtsverbandes Rolf Rosenbrock ist der Ansicht, dass die Fokusierung der politische Debatte auf Migration und Flucht von den tatsächlichen Sorgen vieler Menschen ablenke. 
           
          Fakt ist, dass der Andrang bei den Tafeln bundesweit steigt. 
Offenbar gibt es immer mehr Hilfsbedürftige, obwohl die Arbeitslosigkeit sinkt und die Löhne weiter steigen. Es scheint als ginge die gute Wirtschaftsentwicklung an vielen Menschen schlichtweg vorbei. Der Wohlfahrtsverbund forderte deshalb die Bundesregierung nun auf, einkommenschwache Gruppen gezielt besser zu unterstützen und leistungsfähige stärker zu besteuern.  
           
          Der paritätische Gesamtverband warnt, dass immer mehr Menschen in Deutschland auf die sogenannte Mindestsicherungsleistung wie beispielsweise Hartz IV angewiesen sind. Gemäß dem jetzt vorgelegten Jahresgutachten sind dies 9,5 % der Gesamtbevölkerung in Deutschland. So hat die Zahl der Bedürftigen, die auf eine Mindestsicherungsleistung angewiesen sind, von 7,18 Millionen im Jahr 2010 auf 7,86 Millionen im Jahr 2016 zugenommen. 
           
          Rund 22,6 % aller Beschäftigten in Deutschland sind im Niedriglohnbereich für weniger als 10,50 €/Stunde tätig.  
           
          So fordert der paritätische Gesamtverband den Mindestlohn in Deutschland wesentlich stärker steigen zu lassen als bisher geplant.  
          Aktuell liegt der Mindestlohn in Deutschland bei 8,84 €. Das aber sieht Christoph Schröder vom Institut der Deutschen Wirtschaft aber kritisch, denn seiner Ansicht nach könnten deutlich höhere Mindestlöhne schnell zu mehr Arbeitslosigkeit führen, was ja auch nicht im Sinne der Wohnfahrt 
          sei, so der Senior Researcher für Einkommenspolitik, Arbeitszeiten und -kosten beim Institut für Wirtschaft. 
           
           
          März 2016 
          Die Sozialleistungsquote Deutschlands steigt massiv, trotz florierender Wirtschaft. Lag diese 1990 noch bei 27,2 Prozent, so wird diese vermutlich 2016 auf 52,6 % ansteigen. Rechnet man die Zinsausgaben heraus, sind es sogar 55,8 Prozent – ein neuer Allzeitrekord. 
           
Der haushaltspolitischen Sprecher der Unions-Fraktion, Eckhardt Rehberg ist tief besorgt, weil  mittlerweile allein der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung, das Arbeitslosengeld II sowie der   Zuschuss zum Gesundheitsfonds  etwa 40 Prozent der jährlichen   Gesamtausgaben des Bundes ausmachen. Aus diesem Grund stünde immer weniger Geld bereit  für Zukunftsinvestitionen in Forschung und Entwicklung oder aber in die Sanierung von Schulen, Schienen und Straßen. 
 
Sozialleistungsquote in Deutschland: 
          
          
            
              | 1995  | 
              38,0 Prozent | 
             
            
              | 2000  | 
              41,2   Prozent | 
             
            
              | 2005 | 
              51,2 Prozent  | 
             
            
              | 2010 | 
              53,8 Prozent | 
             
           
           
          Arbeitsblätter zu den Themen 
Armut /Arbeitslosigkeit/Sozialstaat/Obdachlosigkeit :  
           
          
            
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              | Arbeitsblätter | 
              Arbeitsblätter | 
             
            
              | Armut in Deutschland | 
              Leben ohne Obdach | 
             
           
 
  
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    | Arbeitsblätter | 
    Arbeitsblätter | 
    Arbeitsblätter | 
   
  
    Der Sozialstaat -  
      ein Einstieg | 
    Das Sozialstaats- 
      prinzip | 
    Grundeinkommen und Mindestlohn | 
   
 
 
          
            
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              | Arbeitsblätter | 
              Arbeitsblätter | 
              Arbeitsblätter | 
             
            
              | Arbeitslosigkeit in Deutschland | 
              Reich und trotzdem arm oder arm und dennnoch reich? | 
              Armut in  
              Deutschland | 
             
           
           
           
Anteil der Hartz IV- Empfänger an der Gesamtbevölkerung  
  unter 65 Jahren 
          
            
              | Jahr | 
              Prozentualer Anteil der Hartz-IV Empfänger 
              an der Gesamtbevölkerung < 65 Jahren | 
             
            
              | 2005 | 
              10,1 % | 
             
            
              | 2006 | 
              11,1 % | 
             
            
              | 2007 | 
              11,0 % | 
             
            
              | 2008 | 
              10,6 % | 
             
            
              | 2009 | 
              10,4 % | 
             
            
              | 2010 | 
              10,3 % | 
             
            
              | 2011 | 
              9,8 % | 
             
            
              | 2012 | 
              9,6 % | 
             
            
              | 2013 | 
              9,6 % | 
             
            
              | 2014 | 
              9,5 % | 
             
           
           
          Statistik: Anteil der Hartz-IV Empfänger an der Gesamtbevölkerung < 65 Jahren 
          Quelle: Bundesanstalt für Arbeit
           
           
           
             
          Statistik: Hartz-IV Empfänger. Leistungsberechtigte Personen 2005-2014 
           
 
          Aktuelles zu Hartz IV ..  
             
            Nach einem Bericht der Bild-Zeitung wurden 2010 so viele Strafen gegen Hartz-IV-Empfänger verhängt wie nie zuvor. Insgesamt wurden im Jahr 2010 14% mehr Sanktionen  ausgesprochen wie noch im Vorjahr. Das waren 828.708 Sanktionen. 
            Viele der sanktionierten Hartz IV- ler hatten sich entweder zu spät arbeitslos gemeldet, waren nicht zu vereinbarten Terminen erschienen oder hatten keine Bewerbungen geschrieben. Viele andere Sanktionen waren ausgesprochen worden, weil sich die Betroffenen geweigert hatten, eine zumutbare Arbeit, Ausbildung oder einen   1-Euro-Job anzunehmen. Im Durchschnitt habe jeder der Betroffenen   123,72 Euro im Monat (2009: 114,31 Euro) weniger Unterstützung erhalten.   
           
             Armutsquoten in den Bundesländern 2013 in % 
          
            
              | Bremen | 
              24,6  | 
             
            
              | Mecklenburg-Vorpommern | 
              23,6 | 
             
            
              | Berlin | 
              21,4 | 
             
            
              | Sachsen-Anhalt | 
              20,9 | 
             
            
              | Sachsen | 
              18,8 | 
             
            
              | Thüringen | 
              18,0 | 
             
            
              | Brandenburg | 
              17,7 | 
             
            
              | Saarland | 
              17,1 | 
             
            
              | Nordrhein-Westfalen | 
              17,1 | 
             
            
              | Hamburg | 
              16,9 | 
             
            
              | Niedersachsen | 
              16,1 | 
             
            
              | Rheinland-Pfalz | 
              15,4 | 
             
            
              | Schleswig-Holstein | 
              14,0 | 
             
            
              | Hessen | 
              13,7 | 
             
            
              | Baden-Württemberg | 
              11,4 | 
             
            
              | Bayern | 
              11,3 | 
             
           
           
          Quelle: der Paritätische Wolfahrtsverband  
           
          Die Armutsquote fällt in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich   aus. Während sie in Bayern und Baden-Württemberg  mit 11,3 beziehungsweise   11,4 Prozent am geringsten ist, liegt sie in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin    deutlich über 20 Prozent. Die Kluft zwischen den armen und reichen Bundesländern nimmt laut Wohlfahrtsverbänden weiter zu.  
           
 
          Wer ist besonders von Armut gefährdet ?  
           
          
            
              | ein Erwachsener mit Kind(ern) | 
              43,0 % | 
             
            
              | Ein Personen-Haushalt | 
              26,4 % | 
             
            
              | Zwei Erwachsene und ein Kind | 
              9,5 % | 
             
            
              | Zwei Erwachsene und zwei Kinder | 
              10,8 % | 
             
            
              | Zwei Erwachsene mit drei und mehr Kindern  | 
              24,3 % | 
             
           
           
          
            
              | Zwei Erwachsene ohne Kind | 
              9,3 % | 
             
            
              | sonstiger Haushalt ohne Kinder | 
              8,9 % | 
             
           
           
          Von Armut sind besonders Alleinerziehende betroffen.  39 Prozent der Alleinerziehenden waren nach Angaben der Wohlfahrtsverbände Hartz-IV-Empfänger und  davon wiederum hatten fast die Hälfte (45,5 Prozent) keinen Berufsabschluss. 
           
          Quelle: der Paritätische Wolfahrtsverband 
           
           
          Von Armut betroffen sind folgende Altersgruppen:  
           
          
            
              | unter 18 Jahren | 
              19,2 % | 
             
            
              | 18 bis 25 Jahre | 
              24,8 % | 
             
            
              | 25 bis 50 Jahre | 
              13,9 % | 
             
            
              | 50 bis 65 jahre | 
              13,0 % | 
             
            
              | 65 und älter | 
              14,3 % | 
             
           
          Während die Armutsquote seit 2006 leicht angestiegen ist (14 % -> 15,5 %), ist  die Arbeitslosenquote mit Ausnahme des Krisenjahres 2009 kontinuierlich (von 10,8 Prozent auf 6,9 Prozent) gesunken. Beide Quoten haben sich also in den letzten Jahren gegenläufig entwickelt. 
           
            
           
           
           
          Interessante Artikel der Online-Presse:  
           
          Eine Nullrechnung für Hartz-IV-Empfänger? (25.04.2012) 
          Hartz IV Empfänger sollen zwar künftig Betreuungsgeld bekommen. Dieses soll aber anschließend mit ihren anderen Bezügen   verrechnet werden. Damit soll gewährleistet werden, dass kein Anreiz für Hartz IV Familien besteht, ihre Kinder nicht in die Kita zu schicken nur um die neue Leistung zu erhalten. Das Betreuungsgeld von jährlich etwa 1,2 Milliarden Euro soll aus dem Etat von   Familienministerin Kristina Schröder finanziert werden. 
           
          CDU-interner Widerstand gegen Betreuungsgeld wächst (30.03.2012) 
          Hinter der Idee des Betreuungsgelds steckt maßgeblich die CSU. Die Leistung ist   für Eltern vorgesehen, die ihre Kinder zu Hause betreuen, statt sie in eine Kita   zu schicken. Das Betreuungsgeld für zuhause erziehende Mütter soll ab 2013 ausgezahlt werden.  Für Kinder   im zweiten Lebensjahr soll 100 Euro monatlich gezahlt werden. Ab dem folgenden Jahr   sind 150 Euro für Eltern vorgesehen, die ihre Kinder zu Hause betreuen. 
           
          Der Hartz IV-Kompromiss der Bundesregierung (31.03.2011) 
           
"Arbeitsmarkt profitiert von der guten Konjunktur" (28.10.2010) 
             
            Das Konzept der Regierung  
             
            (-> siehe auch Ministerium für Arbeit und Soziales)  
             
            -> Aktuelles zum Bildungspaket (Tagesschau 30.09.2010) 
             
            Die Bundesregierung möchte die rund 2 Millionen bedürftigen Kinder in Deutschland gezielt fördern und nicht länger nach dem  Gießkannenprinzip verfahren.  
             
            Das neue Bildungspaket steht nach Angaben des Ministeriums für mehr soziale Integration und mehr Chancen auf   Bildung und Teilhabe für Kinder aus hilfebedürftigen Familien. 
           
          
            
              Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales möchte sicherstellen,  
              dass die Leistungen auch tatsächlich bei den Kindern   ankommen. 
               
              Das Bildungspaket setzt daher auf Sach- und Dienstleistungen -   ein Weg, den Praktikerinnen und Praktiker aus KiTas, Schulen, Wissenschaft,   Jobcentern und der Kinder- und Jugendhilfe in zalhreichen Gesprächen empfohlen   haben.  | 
             
           
                   Insofern ist es das Ziel der Regierung Fördermittel nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip an alle Kinder zu verteilen, sondern gezielt denen zu helfen, die Hilfe wirklich nötig haben. Nach der alten Regelung wurde beispielsweise der Pauschalsatz für Förderstunden auch an diejenigen Kinder gezahlt, die zum Beispiel gar keine Nachhilfe benötigen.   
             
            Auszug aus dem 
          Ministerium für Arbeit und Soziales  
          
          - Lernförderung für Kinder
 
              Kinder brauchen manchmal   Unterstützung, um die Lernziele in der Schule zu erreichen; das gilt auch für   hilfebedürftige Kinder. Bisher scheiterte dies jedoch häufig an finanziellen   Problemen. Mit dem Bildungspaket können Kinder, die nach Bescheinigung ihrer   Lehrer Unterstützung benötigen, beim Jobcenter Lernförderung, also Nachhilfe,   beantragen. Das Jobcenter bewilligt den Antrag der Eltern, wenn vor Ort keine   (geeigneten) schulischen Angebote existieren und die Lernförderung erforderlich,   geeignet und angemessen ist, um das Lernziel zu erreichen. Das Jobcenter   informiert die Eltern auch über entsprechende Angebote vor Ort.  
               
               
             - Kultur, Sport und Mitmachen
 
              Nichts ist frustrierender,   als anderen Kindern beim Sport zuschauen zu müssen oder einem Hobby nicht   nachgehen zu können, weil das Geld der Eltern für den Vereinsbeitrag nicht   reicht. Für hilfebedürftige Kinder war dieses Szenario bisher leider häufig   bittere Realität. Im Ergebnis fühlen sich die Kinder ausgegrenzt und   stigmatisiert.  
              Mit dem Bildungspaket bekommen hilfebedürftige Kinder   ein Teilhabebudget für Vereins-, Kultur- und Ferienangebote, mit dem sie endlich   mitmachen können. Das Jobcenter stellt jedem Kind personengebundene Gutscheine   zur Verfügung, die hilfebedürftige Familien für Musikunterricht, außerschulische   Jugendbildung, Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit, vergleichbaren   Kursen kultureller Jugendbildung oder für die Teilnahme an Freizeiten einlösen   können. Die Angebote orientieren sich an den Inhalten der Jugendarbeit des   Kinder- und Jugendhilferechts. Die Vereine rechnen die Gutscheine dann mit dem   Jobcenter ab.   
               
               
             - Schulbasispaket
 
              Das Schulbasispaket stellt sicher,   dass Schülerinnen und Schüler mit einer angemessenen Ausstattung in die Schule   kommen. Anschaffungen wie Schulranzen, Taschenrechner und Zirkel werden durch   das Schulbasispaket finanziert. Auf Empfehlung zahlreicher Praktikerinnen und   Praktiker wird das Paket in zwei Stufen ausbezahlt: 70 Euro erhalten die Eltern   zum 1. August und 30 Euro zum 1. Februar eines Jahres, um die Schulmaterialien   über das Schuljahr gut abdecken zu können. 
              Teil des   Schulbasispakets ist auch ein Gutschein für die Teilnahme an eintägigen Schul-   oder KiTa-Ausflügen, denn in der Praxis nahmen hilfebedürftige Kinder aus   finanziellen Gründen häufig nicht an diesen Ausflügen teil oder waren auf die   Unterstützung der Klassengemeinschaft angewiesen.  
               
               
             - Zuschuss zu warmen Mittagessen
 
              In Schulen und   Kitas, die Mittagessen anbieten, berichten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter   häufig von schwierigen Situationen, wenn Kinder nicht am gemeinsamen Essen   teilnehmen, weil ihnen die finanziellen Mittel dafür fehlen. Für die Kinder sind   diese Erfahrungen extrem verletzend, gerade auch, weil ihnen so ein Teil   Gemeinschaftsgefühl vorenthalten blieb. 
              Mit dem Bildungspaket   bekommen Eltern hilfebedürftiger Kinder einen Zuschuss zum Mittagessen in der   Kita oder in der Schule, wenn der jeweilige Träger ein solches Essen   anbietet.   
           
          
            
              Bildungskarte  
In der Übergangszeit werden von Jobcentern Gutscheine zur Verfügung gestellt, die die Eltern an Schulen, Kitas und bei   Vereinen einlösen            können. Mittelfristig ist jedoch die Einführung einer elektronischen Bildungskarte vorgesehen.  | 
             
           
           
           
           
          Neu berechnet: der Hartz-IV-Regelsatz (20.10.2010) 
   
  Härtefall-Katalog begünstigt nur wenige (18.02.2010) 
   
  Hartz-IV-Familien haben wenig Anreize zur Jobsuche (18.02.2010) 
   
  Kein Kühlschrank, keine Waschmaschine (17.02.2010) 
          (Einschränkung von Zusatzleistungen)  
   
   
   
  Hartz-IV-Sätze sind verfassungswidrig (09.02.2010) 
   
  Was bedeutet das Urteil für Hartz-IV-Empfänger? (09.02.2010) 
   
  Armutsmaschine oder gelungene Reform? (18.02.2010) 
   
   
   
  "Der Ausstieg aus Hartz IV gelingt selten" (15.12.2009) 
   
  "Hartz IV ist schiefgegangen" (15.12.2009) 
   
   
   
   
 
  Folgende Artikel sind nicht mehr bei der Tagesschau Online abrufbar:  
   
  Regierung glaubt nicht mehr an ein Wunder (10.02.2011) 
   
  Regierung setzt auf Mütter und Ältere (11.05.2011) 
 
Deutschland soll für Fachkräfte attraktiver werden (19.04.2011) 
 
Von der Leyen plant Spitzengespräch zu Bildungspaket (16.04.2011)  
   
  Wie geht es weiter mit der Hartz-IV-Reform? (10.02.2011) 
   
Ein Armutszeugnis für Politik in Deutschland (09.02.2011)  
 
Doppelte von der Leyen sorgt für Eklat (03.12.2010)  
   
  Zahlungen müssen neu berechnet werden (17.11.2010) 
   
Zunehmende Arbeitslosigkeit bei Älteren (13.11.2010)  
   
  Nicht nur Nürnberg staunt über soviel Chuzpe (27.10.2010) 
   
Arbeitsministerium arbeitet an System für Zuwanderung (24.10.2010) 
 
Schafft Arbeitsagentur schon Fakten bei Hartz IV? 
 
Neue Zuverdienstregeln für Hartz-IV-Empfänger 
 
Derzeit gibt es fast 1,4 Millionen erwerbstätige Hartz-IV-Bezieher.  
Gut die   Hälfte dieser Aufstocker - ungefähr 740.000 - verdient weniger als 400 Euro im   Monat. 
 
Das Bundesverfassungsgericht hat im Februar 2010 die besondere Fürsorgepflicht und Verantwortung des Bundes für bedürftige Kinder   umrissen.  
   
  Hartz-IV-Reform nimmt erste Hürde (20.10.2010)  
   
  Bei Kinderzuschlag kein Schulstartpaket (30.09.2010) 
   
Laut aber undeutlich (29.09.2010) 
 
Nahles warnt vor Spirale der Armut (28.09.2010)    
  Fünf Euro mehr reichen der Opposition nicht (27.09.2010) 
    Scharfe Kritik zu dem geplanten Vorhaben der Regierung, die Hartz IV Sätze nur  
    um 5 Euro/Monat anzuheben, kam von der Opposition .  
   
    Während Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin von "Kleckerbeiträgen" sprach, sah  
    Katja Kipping  in der Neuregelung einen klaren Verfassungsbruch. 
   
    Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel kündigte schon jetzt die klare Ablehnung durch die SPD geführten Länder im Bundesrat an. Er sieht darin nicht die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes erfüllt.  
   
    Ministerin von der Leyen verteidigte die nun ausgehandelten Beschlüsse zu  Hartz-IV-Sätzen in Höhe der jetzt geplanten 364 Euro im Monat. Ihrer Meinung nach müssten   die Sätze  
    noch in einem vertretbaren Verhältnis zu den Einkommen von Arbeitnehmern stehen, die  
    Vollzeit arbeiteten und sich das Geld selber verdienen müssten.  
   
    128,46 Euro im Monat für Lebensmittel (27.09.2010) 
   
    Nur fünf Euro mehr für Hartz-IV-Empfänger (26.09.2010) 
   
  "Rechentricks" mit "frisierten Zahlen"? (26.09.2010) 
   
    Maximal 20 Euro mehr für Langzeitarbeitslose? (24.09.2010) 
   
    Der 
    Hartz-IV-Regelsatz der derzeit bei 359 Euro im Monat liegt, soll nach Wunsch der Regierungsparteien um maximal 20 Euro erhöht werden. Gemäß der Regierung sollen Ausgaben für Alkohol und Tabak aus der Berechnung des   Grundbedarfs für Hartz-IV-Empfänger  
    herausgenommen werden.  
   
    Ginge es nach der SPD so würde beim Bezug von Hartz IV  künftig 
    die Vermögensprüfung 
    entfallen.  
  "Das solidarische System wird kaputt gemacht" (22.09.2010) 
   
Scharfe Kritik an von der Leyens Hartz-IV-Plänen (21.09.2010) 
 
Gegenwind für von der Leyen aus der CSU (20.09.2010) 
 
Bildungsgutscheine statt Bargeld? Pro/Contra (20.08.2010) 
 
"Hausaufgaben nicht gemacht" (20.8.2010) 
 
Mehr Geld für Hartz-IV-Empfänger?  (31.07.2010) 
 
Streit über Hartz-IV-Sätze für Kinder (05.07.2010) 
 
  Rasche Neuregelung für Hartz-IV-Härtefälle (14.02.2010) 
   
  Westerwelle steht zunehmend allein (12.02.2010) 
   
Kritik an Kochs Hartz-IV-Arbeitspflichtvorschlag (17.01.2010) 
   
  Jeder Elfte braucht Geld vom Staat (20.01.2010) 
             "Das Konzept ist noch nicht rund" (25.11.2009) 
           
          Alle Hartz-IV-Regelsätze "erklärungsbedürftig" (20.10.2009) 
           
Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter (21.01.2009)  
          Grundlegendes von Sozialhilfe.de 
             
            Angemessene/Unanagemessene Wohnung für Hartz IVler  
             
            Erstausstattung/Mehrbedarf  
             
            Heizkosten - sonstige Nebenkosten 
             
            Vermögen, Grundfreibetrag, Auto, PKW, Eigenheim 
           
          Hartz IV-Zusatzleistungen  
            (Süddeutsche Zeitung) 
   
            -> Erstausstattung der Wohnung,  
            -> 
            Erstausstattung Bekleidung 
            ->
            Schwangerschaft, Geburt  
            ->
            Strom, Gas, Heizung 
            -> Gesundheit, Praxisgebühr, Zuzahlung für Medikamente, Zusatzbeiträge  
            -> Miete Wohnungsgröße 
             
             
   
  Wo die Armut wohnt  
            (Süddeutsche Zeitung) 
            Faustregel: Je nördlicher und östlicher, desto höher der Hartz IV-Anteil  
            Stark betroffene Regionen: Bremerhaven, Teile Berlins, Ruhrgebiet, Lübeck 
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