Das alljährliche Weihnachtsgeschäft
Privater Konsum in Deutschland



Konsumlaune zum Weihnachtsgeschäft

November 2025
Angesichts der schwachen Konjunktur halten die Bürger ihr Geld scheinbar weiter zusammen. Von einer vorweihnachtlichen Stimmung ist im Einzelhandel wenig zu spüren. So hat der deutsche Einzelhandel im Oktober im Weihnachtsgeschäft einen überraschenden Umsatzrückgang um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat hinnehmen müssen. Inflationsbereinigt fiel das Minus mit 0,3 Prozent sogar noch größer aus- sehr zum Erstaunen der Fachleute, die mit einem leichten Zuwachs gerechnet hatten. Im vorangegangenen Monat September hatte es noch ein Plus von 0,3 Prozent gegeben.

Während der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln im Oktober gegen den Trend um real 1,2 Prozent zulegte, gab es bei Nicht-Lebensmitteln ein Minus von 0,7 Prozent. Auch der Internet- und Versandhandel nahm 0,6 Prozent weniger ein.

Am Black Friday und dem ersten Adventswochenende beginnt für gewöhnlich die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts. Im November/Dezember machen die Geschäfte im Schnitt fast ein Fünftel ihres Jahresumsatzes. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht davon aus, dass die Umsätze um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 126,2 Milliarden Euro wachsen werden. Inflationsbereinigt bedeutet dies aber eine Stagnation. Die Erwartungen der Einzelhändler sind gedämpft wie eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts ergab. Rund jedes vierte Unternehmen rechnet dem ifo-Institut zufolge mit einem schlechten Verlauf des Weihnachtsgeschäfts.

Umfragen zufolge wollen die Deutschen zum Jahresende im
Schnitt weniger Geld für Geschenke ausgeben als in den Jahren zuvor. Wie aus der Umfrage, die vom Hauptverband des Einzel-handels (HDE) in Auftrag gegeben wurde, hervorgeht, freut sich zwar eine Mehrheit der Deutschen auf Weihnachten (73 Prozent), doch offenbar möchte man weniger für Geschenke ausgeben. Während es 2024 noch 297 Euro im Durchschnitt waren, so möchte man dieses Jahr im Schnitt nur 263 Euro für Geschenke
an Weihnachten ausgeben. So mancher Experte rechnet mit
einem deutlichen realen Rückgang der Einzelhandelsumsätze. Marktforscherinnen und Marktforscher des Handelsverbands sind nicht ganz so pessimistisch. Sie rechnen mit 126 Milliarden Euro Umsatz, was ein Wachstum von 1,5 Prozent gegenüber dem letztjährigen Weihnachtsgeschäft bedeuten würde.

Die Stimmung in der Bevölkerung scheint schlecht zu sein. Viele haben wohl Angst um ihren Arbeitsplatz. Das Nürnberg Institut
für Marktentscheidungen (NIM), welches das GfK Konsumklima errechnet, hat ein minus von 24,1 Punkten in diesem November ermittelt. Dem Wert zufolge hat sich wohl die Konsumstimmung gegenüber dem Vorjahresmonat wieder deutlich verschlechtert (minus 18,4). In der Weihnachtszeit 2022 während der Corona Pandemie hatte dieser mehr als 40 Punkte im Minus gelegen. Offenbar steckt die Erfahrung einer hohen Inflation in den Jahren 2022 und 2023 den Menschen noch in den Knochen.

Die Konsumentinnen und Konsumenten scheinen verunsichert. Nicht wenige Menschen rechnen offenbar damit, dass ihre Einkommen sinken werden, denn die Einkommenserwartungen, welche das NIM misst, waren zuletzt auf einem Tiefpunkt.

Während die Konsumquote sinkt, steigt die Sparquote. Letztere liegt derzeit bei mehr als zehn Prozent, als ein Zehntel der Einkommen in Deutschland gespart wird, d.h. mehr als ein Zehntel der Einkommen in Deutschland wird gespart.

Während die Menschen beim alltäglichen Konsum ihr Geld zusammen halten, boomt die Reisebranche. Bereits letztes Jahr wurde das Niveau vor Corona weit überschritten. Trotz Rekordpreisen bleibt die Nachfrage auch nach Event-Erlebnissen hoch. Offenbar möchte man sich hin und wieder doch etwas gönnen und/oder in eine heile Welt flüchten, um die Alltags-
sorgen zu vergessen.


Alle Angaben ohne Gewähr !!

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