Konjunkturdaten aus Deutschland Inflationsängste und die Gefahr einer Rezession |
Die Deutsche Stahlbranche in der Krise Dezember 2024 Die deutche Stahlbranche leidet unter hohen Energiekosten und bei Deutschlands größtem Stahlkonzern ThyssenKrupp sollen innerhalb der nächsten sechs Jahre 11.000 Arbeits- plätze wegfallen. Wegen der derzeit schwierigen Lage sind Betriebsräte und Gewerkschafter für Montag, den 9. De- zember zu einem Stahlgipfel ins Kanzleramt geladen. FDP Fraktionschef Christian Dürr mahnte Steuerreformen mit einer Senkung der Unternehmenssteuern und die Abschaf- fung des Solidaritätszuschlags an, da Deutschland mittler- weile Schlusslicht beim Wachstum unter den Industriena- tionen sei. Auch forderte Dürr den Ausstieg aus der Subven-tionierung erneuerbarer Energien und eine Anpassung der Netzausbauplänem denn Deutschlands Stahlbranche leidet auch unter den derzeit hohen Strompreisen, welche die Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Kaufzurückhaltung bei den Deutschen November 2024 Die deutche Wirtschaft beklagt mittlerweile den höchsten Auftragsmangel seit der Finanzkrise 2009. Immer mehr Unternehmen macht der Auftragsmangel zu schaffen, was sich auch auf die konjunkturelle Entwicklung auswirkt. Einer aktuellen Umfrage zufolge sind dies 41,5 Prozent der Betriebe. Im verarbeitenden Gewerbe klagen 47,7 Prozent der Unternehmen über fehlende Aufträge. Im Bereich der Metallerzeugung und -verarbeitung sind es gar 68,3 Prozent. Auch im Bereich der Gummi- und Kunststoffherstellung ist der Auftragsmangel mit 60 % ausgeprägt. Die chemische Industrie liegt mit jeweils rund 44 Prozent unter dem Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes. Im Handel klagen 65,5 Prozent der Betriebe unter einem Auftragsmangel vor allem wegen des Großhandels, der eng verknüpft ist mit der Industrie. Auch im Einzelhandel ist die Käuferzurückhaltung ausgeprägt. Hier klagen 56,4 Prozent der Unternehmen über mangelnde Nachfrage - so viele wie seit 2008 nicht mehr. Zudem fürchten immer mehr Unternehmen in Deutschland einer Umfrage des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts "Ifo" zufolge um ihr Weiterbestehen. Der Anteil der Unternehmen, die um ihr Weiterbestehen fürchten, auf 7,3 Prozent gestiegen. Im Oktober 2023 waren es hingegen noch 6,8 Prozent gewesen. Gerade im verarbeitenden Gewerbe blickt man besonders pessimistisch in die Zukunft. Hier sehen sich 8,6 Prozent der Firmen existenziell bedroht. Im Einzelhandel sieht es noch schlechter aus. Hier fürchten 13,8 Prozent der Unternehmen um ihre Zukunft. Im Oktober 2023 waren es 10,3 Prozent. Oktober 2024 Im dritten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt entgegen der Erwartung doch leicht um 0,2 Prozent verglichen zum Vorquartal angestiegen. Noch im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 0,3 % geschrumpft. Experten fragen sich nun, ob der Anstieg des BIP nur ein Ausreißer nach oben ist, oder mehr. Noch immer halten sich viele Firmen mit Investitionen zurückhalten. Auch Verbraucher halten ihr Geld trotz steigender Löhne zusammen. Die Hiobsbotschaften aus der wichtigen Autoindustrie dürften wohl die Verbraucher weiter verunsichern. Nach Einschätzung der Bundesbank dürfte sich die Schwächephase fortsetzen. Die derzeit schlechte Konjunktur wirkt sich auf das Konsum-verhalten aus. Einem Bericht der Funke-Mediengruppe zufolge blickt eine Mehrheit der Deutschen pessimistisch in die Zukunft. Gerade bei Luxusgaben wird gespart, auch Restaurantbesuche werden seltener wie es dort heißt. Unter Berufung auf eine neue Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY gibt jeder dritte Deutsche (37 Prozent) derzeit an, mittlerweile nur noch das Nötigste einzukaufen. Bei Luxusartikeln sparen gemäß der Umfrage 58 Prozent. Bei der Mitgliedschaft im Fitnessstudio schränken sich offenbar 43 Prozent der Befragten ein. 40 Prozent der Befragten geben an, bei Restaurantbesuchen, Kino oder Theater weniger Geld auszugeben. Bei Streaminganbietern spart derzeit offenbar rund ein Drittel, also 34 Prozent. Trotz Inflation und Konjunkturflaute hat die deutsche Tourismusbranche im Sommer dagegen zugelegt. Hier scheint der Deutsche nicht den Rotstift anzusetzen. Standort Deutschland in Gefahr? September 2024 Am Dienstag den 10. Sept. sprach BDI-Präsident Siegfried Russwurm in Berlin von einem erschütternden Lagebild. So würde das Risiko einer De-Industrialisierung durch die stille Abwanderung und Aufgabe gerade vieler Mittelständler kontinuierlich zunehmen. Teils sei dieses Szenario schon eingetreten, so Russwurm. Gemäß einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) sei rund ein Fünftel der industriellen Wertschöpfung in Deutschland bedroht. Die Industrie in Deutschland leiste aber mit rund 20 Prozent der Bruttowertschöpfung einen beacht-lichen Beitrag für den Wohlstand des Landes, so der BDI Präsident. Russwurm sprach von gleich mehreren Defiziten, die den Standort Deutschland unattraktiv machten:
Nach Russmann bestünde die Gefahr, dass energieintensive Industriesektoren ihre Produktion nach und nach an andere Standorte außerhalb Deutschlands verlagern, weil die Zeit günstiger fossiler Gasimporte durch den Ukraine Krieg vorbei sei. Unternehmen im fossilen Anlagenbau drohe in Zukunft ein erheblich schrumpfender Weltmarkt. Auch die Automobilindus-trie sei im Krisenmodus. So würde diese bei der Elektromo- bilität deutlich an Weltmarktanteilen verlieren und deutsche Unternehmen bei Zukunftstechnologien ins Hintertreffen geraten. Leichtes Auftragsplus bei deutscher Industrie August 2024 Erstmals seit sechs Monaten sind die Aufträge der Industrieunternehmen wieder gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stiegen die Aufträge bei deutschen Industrieunternehmen um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Nichtsdestotrotz fielen die Aufträge im zweiten Quartal um 1,4 Prozent niedriger aus als in den ersten drei Monaten des Jahres. Insofern dürfte der Abwärtstrend mit dem erfreulichen Auftragsplus bei der Industrie vor allem im Juni dieses Jahres noch nicht entgültig überstanden sein. Stagnierende Wirtschaft in Deutschland Februar 2024 Nach einer vorsichtigen Prognose im Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierungur soll die deutsche Wirtschaft dieses Jahr um 0,2 Prozent wachsen. Wachstumsimpulse kommen derzeit weder aus dem Inland noch aus dem Ausland. Die sogenannten "Wirtschaftsweisen" gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den nächsten zehn Jahren deutlich langsamer als in der Vergangenheit wachsen wird. Die Wirtschaftsweisen beklagen unter anderem ein Übermaß an Bürokratie, einen Fachkräftemangel, eine vernachlässigte Infrastruktur und auch die im internationalen Vergleich zu hohe Steuern: Deutschland hat mit 28,5 Prozent und Spanien mit rund 29 Prozent die höchste effektive Steuerbelastung für Unternehmen im internationalen Vergleich. Großbritannien liegt mit rund 26 Prozent im Mittelfeld, Frankreich und Italien mit rund 24 Prozent darunter. Die Union will Unternehmenssteuern deutlich senken auf ein Niveau von 25 Prozent. Januar 2024 Eine Studie des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen kommt zu dem Ergebnis, dass die deutsche Wirtschaft ohne den hohen Krankenstand 2023 offenbar gewachsen und nicht geschrumpft wäre. Der Studie zufolge führten die erhebliche Arbeitsausfälle zu beträchtlichen Produktionseinbußen. Die Autoren Claus Michelsen und Simon Junker schlussfolgern, dass ohne den hohen Krankenstand im Jahr 2023 etwa 26 Milliarden Euro zusätzlich erwirtschaftet worden wären. Auch hätten sich daraus Steuermindereinahmen von 15 Milliarden Euro ergeben. In der Metallerzeugung war der Krankenstand mit 6,8 Prozent am höchsten. Rund 70 Prozent des Produktionsausfalls wären wohl aufgrund der Größe der jeweiligen Branchen im Fahrzeugbau, im Maschinenbau, in der Metall-, Elektro-, in der Pharma- und in der Chemieindustrie zu beklagen gewesen. Die Techniker Krankenkasse (TK) bestätigte die außergewöhnlich hohe Rate an Fehltagen bei Erwerbstätigen in 2023. Laut dieser war jede versicherte Erwerbsperson bei der TK im vergangenen Jahr 2023 im Schnitt 19,4 Tage krank geschrieben gewesen. Dabei sollen Krankschreibungen aufgrund von Erkältungskrankheiten wie grippale Infekte, Bronchitis oder Grippe ein Viertel der Fehltage ausmachen. Während 2023 unter Berufung auf die Daten der TK jeder Erwerbstätige 5,11 Tage wegen Erkältungskrankheitenfehlte, waren es vor der Corona-Pandemie nur 2,37 Krankheitstage gewesen. Auffallend häufig kam es auch zu Fehlzeiten wegen psychischer Krankheiten wie beispielsweise einer Depression. Psychische Erkrankungen machten durchschnittlich 3,6 Fehltage im Jahr. Bei der DAK führten psychische Erkrankungen wie Depressionen zu 323 Fehltagen je 100 Versicherte. Den Ökonomen zufolge mehren sich die Anzeichen für ein schwaches zweites Halbjahr 2023. Gemäß einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) liegt die Industrie-produktion noch immer hartnäckig um fünf Prozent unter dem Niveau von 2019. Als Gründe für die Konjunkturflaute werden die gestiegenen Zinsen und die immer noch hohe Inflation genannt. Die Nachfrage aus dem Ausland ist immer noch recht zurückhaltend. Die Deutsche Bundesbank ebenso wie der Internationale Währungsfonds (IWF) gehen von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent aus. August 2023 Wegen des schwachen Handels mit China und der mauen Konjunktur in Deutschland ist der Containerumschlag im Hamburger Hafen im 1. Halbjahr 2023 deutlich um 11,7 % geschrumpft. Insgesamt waren von Januar bis Juni 3,8 Millionen Standardcontainer (TEU) über die Kaikanten gegangen. Der Seegüterumschlag in Hamburg sank im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent auf 58,2 Millionen Tonnen. Noch schlechter verlief es in den Häfen in Bremen und Bremerhaven. Hier wurden sogar gut 15 Prozent weniger Container umgeschlagen. Besonders deutlich ist der Umschlag mit China eingebrochen- ein Rückgang von 18,8 Prozent auf 1,1 Millionen TEU. Der Containerumschlag mit Russland, vor dem Ukraine Krieg noch Handelspartner Nummer vier mit einer Containerzahl von 79.000 TEU im ersten Halbjahr vergangenen Jahres, ist gar völlig eingestellt. Die deutsche Wirtschaft kommt weiterhin nicht in Schwung. Laut Statistischem Bundesamt stagnierte das Bruttoinlands-produkt (BIP) von April bis Juni auf dem Niveau des Vorquartals. Die Ausgaben der privaten Haushalte blieben auf dem Niveau des ersten Quartals. Während die Importe stagnierten, sanken die deutschen Exporte um 1,1 %. Nach Einschätzung der meisten Volkswirte wird die deutsche Wirtschaftsleistung wohl auch im aktuellen Sommerquartal weitgehend unverändert bleiben. Wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage in Deutschland haben Wirtschaftsverbände von der Bundesregierung nun ein Entlastungspaket für die Unternehmen gefordert. Die Stiftung Familienunternehmen und Politik beklagt eine zunehmende Deindustrialisierung, d.h. eine Abwanderung von Unternehmen ins Ausland. Zugleich bemängelt sie fehlende wettbewerbsfähige Bedingungen und fordert ein Ende der EU-"Überregulierung" und einen Bürokratieabbau. In einer Umfrage unter Unternehmen beklagten 37 % der Befragten hohe Steuern und Abgaben sowie die hohen Energiepreise. Dahinter folgten Bürokratie in Deutschland und der EU sowie der zunehmende Fachkräftemangel. In einer Umfrage unter Mittelständlern bezeichneten 62 Prozent der befragten Firmen die Lage als schwierig. Jedes vierte Unternehmen beschreibt die Situation sogar als sehr schlecht. Während die Weinbauern ihre Produktion in diesem Jahr um 4 % steigern konnten, ist der Weinkonsum in Europa stark rückläufig. Gerade in Frankreich beklagen Weinbauern sinkende Preise und fordern Maßnahmen der Politik zur Preisregulierung. Wohl auch wegen steigender Zinsen und hoher Energiepreise brachen die Bestellungen aus dem Inland im Juli um 9,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat ein. Die Auslandsnachfrage fiel um 12,9 Prozent, die aus der Euro-Zone um 4,1 Prozent. Besonders deutliche Auftragsrückgänge verzeichneten im Juli insbesondere die Bereiche EDV und optische Geräte (-23,6 Prozent) und der Bereich elektrische Ausrüstungen (-16,7 Prozent) . Die Auftragseingänge im Maschinenbau gingen um 8,7 Prozent zurück. Einen kleinen Lichtblick gibt es: So stiegen die Auftragssein-gänge im Bereich Kfz und Kfz-Teile (+2,7 Prozent), in der Chemiebranche (+0,5 Prozent) und in der Metallerzeugung (+1,0 Prozent) leicht an. Juli 2023 Die Deutsche Wirtschaft konnte im Juni überraschend ein Auftragsplus von 7 % verbuchen. Zu verdanken ist diese positive Entwicklung aber vor allem dem sonstigen Fahrzeug-bau, zu dem Schiffe, Züge sowie Fahrzeuge aus dem Militär-sektor und der Luft- und Raumfahrt gehören. Der Flugzeug-bauer Airbus konnte so beispielsweise einen Großauftrag einer indischen Fluglinie an Land ziehen, der allein 500 Passagier-flugzeuge im Wert von 50 Mrd. Dollar umfasst. Von dem Auftrag dürften auch Zulieferer des Mittelstands profitieren. Insgesamt gingen die Industrieaufträge aus dem Inland im Juni um 2 % zurück, während sie aus dem Ausland um 13,5 % zulegten. Industrieaufträge aus Europa legten sogar um 27,2 % zu. Die gestiegene Nachfrage aus Europa macht durchaus Hoffnung. Sorgen bereiten Ökonomen die hohen Energiepreise und die insgesamt schwache Dynamik der Weltwirtschaft. Deutsche Unternehmen anderer Branchen haben ihre Produktion im Juni allerdings weiter zurückgefahren. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 1,5 % weniger her als im Mai wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Angesichts der schwachen Konjunktur wächst in Deutschland die Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland. Viele Unternehmen hierzulande beklagen, dass sich die Rahmen-bedingungen für energieintensive Unternehmen in letzter Zeit substantiell verschlechtert haben. Sie fordern bezahlbare Energie. Die deutsche Handwerksbranche bleibt voraussichtlich auch in diesem Jahr hinter der Gesamtwirtschaft zurück. Als Gründe für die schwache Entwicklung des Handwerks nennt der Handwerks-bericht des Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) die gestiegenen Zinsen, Materialengpässe aufgrund gestörter Lieferketten sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise. Auch die Erwerbstätigkeit im Handwerk hat in den letzten Jahren leicht abgenommen. So sank sie in den Jahren 2020 bis 2022 um 2,6 Prozent, während die Gesamtwirtschaft einen allgemeinen Beschäftigungsanstieg von 0,6 Prozent verzeichnete. Dennoch schätzt der RWI die mittel- und langfristigen Aussichten des Handwerks positiv ein. Aufgrund der Wärmewende sei in den nächsten Jahren von einer gesteigerten Nachfrage nach Handwerksleistungen auszugehen. Problematisch könnte der Fachkräftemangel im Handwerk sein. Dieser dürfte aber auch in den kommenden Jahren eine große Herausforderung bleiben, wie es in dem aktuellen Handwerksbericht heißt. Nach Erkenntnissen des Kieler Wirtschaftsforschungsinstitutes IfW ist der Deutsche Außenhandel im Juni im preis- und saisonbereinigten Vergleich zum Vorjahresmonat leicht rückläufig. Das Institut ermittelte bei den deutschen Exporten ein Minus von 0,4 Prozent und bei dem Importen ein Minus von 1,3 Prozent. Im deutschen Maschinenbau herrscht weiter eine Auftragsflaute. Im zweiten Halbjahr erwartet der Branchenverband ein Minus bei Umsatz und Produktion. Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte, sanken die realen Auftrags- eingänge, also bereinigt um Preiserhöhungen, gegenüber dem Vorjahresmonat um zehn Prozent. Das Problem hierbei ist die derzeit schwächelnde Investitionslaune der Kunden. Im traditio- nell so wichtigen Auslandsgeschäft gingen die Aufträge insge- samt um 18 Prozent zurück - besonders dramatisch waren die Auftragsrückgänge im EURO -Raum. Im Mai stand hier ein Minus von 36 % in den Büchern. Im Inland legten die Aufträge erfreulicherweise um neun Prozent zu. Im April waren die Bestellungen in der weitesgehend mittelständisch geprägten Branche mit mehr als einer Million Beschäftigten gegenüber dem Vorjahresmonat um 20 Prozent gesunken. Als Gründe für die derzeitige Zurückhaltung bei Investitionen werden a) die deutlich gestiegenen Zinsen b) die hohen Preissteigerungsraten (Inflation) c) der Krieg in der Ukraine und damit verbundene Sanktionen d) Geopolitische Probleme angeführt. Auch in anderen Teilen der deutschen Industrie läuft es eher nicht so gut. Im Juni liefen die Geschäfte so schlecht wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Zu dieser Erkenntnis kommt man wohl, wenn man einen Blick auf den Einkaufsmanagerindex wirft, der sich im Juni um 2,6 auf 40,6 Punkte weiter verschlechterte. Da die Auftragspolster dünner werden, ist die Produktion den zweiten Monat in Folge in der gesamten Branche gedrosselt worden. Ein Beschäftigungsabbau ist aber noch nicht zu beobachten. Juni 2023 Erstmals seit acht Monaten ist die Verbraucherstimmung in Deutschland wieder rückläufig. Aktuell liegt der Index für den Monat Juli bei minus 25,4 Punkten. Der Stimmungsknick kam überraschend, denn Experten hatten einen weiteren Anstieg der Verbraucherstimmung auf minus 23,0 Zähler erwartet. Es ist wohl auch die Angst vor einer weiter stagnierenden oder gar schrumpfenden Wirtschaft in Deutschland und die weiterhin hohe Inflation, welche die Verbraucherinnen und Verbraucher verunsichert. Im Mai 2023 hatte die Inflation in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt bei 6,1 Prozent gelegen. Mai 2023 Die deutsche Wirtschaft ist zu Jahresbeginn in die Rezession gerutscht. Grund hierfür ist unter anderem die zurückhaltende Konsumhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher wegen der gestiegenen Preise. So fiel das Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2023 um 0,3 % zum zweiten Mal in Folge. Im 4. Quartal 2022 war das BIP bereits um 0,5 % gesunken wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Weil die Verbraucher wegen der hohen Inflation ihr Geld zusammenhalten und auch die Zinsen für Kredite so hoch sind, werden Neuautos derzeit vielerorts zum Ladenhüter. Auch der Absatz von größeren Möbelstücken wie kompletten Küchen ist derzeit rückläufig. Selten in der Vergangenheit ist die Kaufkraft der Konsumenten so deutlich zurückgegangen. Der Auftragseingang bei der deutschen Industrie ist im März so stark eingebrochen wie zuletzt zu Beginn der Corona-Krise. Deutsche Unternehmen erhielten 10,7 Prozent weniger Aufträge als noch im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Besonders krass fiel der Rückgang im März zum Vormonat im sonstigen Fahrzeugbau aus, zu dem Schiffe, Flugzeuge sowie Militärfahrzeuge zählen. Hier war ein Minus bei den Autragseingängen von 47,4 Prozent zu verzeichnen. Im Februar hatten Großaufträge hier noch für einen kräftigen Anstieg gesorgt (plus 55,0 Prozent) Auf das gesamte erste Quartal gerechnet, stiegen die Auftragseingänge leicht um 0,2 Prozent zum Vorquartal. Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet im weiteren Jahresverlauf aber mit einer leichten konjunkturelle Erholung" S. auch : "Auftragseingang in der Industrie bricht ein" April 2023 Die deutsche Wirtschaft ist entgegen der Erwartung einiger Experten im ersten Quartal 2023 kaum gewachsen, denn die Wirtschaftsleistung stagnierte auf dem Niveau des Vorquartals. Ökonominnen und Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Mini-Anstieg des BIP um 0,2 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal 2022 war die deutsche Wirtschaftsleistung (BIP) gar um 0,5 Prozent gesunken. Besonders die sinkenden Konsumausgaben der Verbraucherinnen und Verbraucher verhinderten ein bes-seres Abschneiden der Wirtschaft. Insbesondere die hohe Inflation dürfte die Kauflaune der Konsumenten zuletzt deutlich gedämpft haben. Von einer Rezession spricht man, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge fällt. Das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht davon aus, dass die Konjunktur im laufenden Frühjahrsquartal an Schwung gewinnen wird. Positive Impulse kamen bereits zuletzt von den Investitionen und den Exporten. Wegen der Erholung bei den Energiepreisen dürften auch die energie-intensiveren Wirtschaftszweige im Laufe des Jahres wieder zum Wachstum beitragen. In der Eurozone ist die europäische Wirtschaft im gleichen Zeitraum leicht gewachsen. Im Euroraum legte das BIP im Vergleich zum Vorquartal 0,1 Prozent zu und in der gesamten EU waren es 0,3 Prozent. Portugal verzeichnete mit einem Wachstum von 1,6 Prozent zu Jahresbeginn das größte Wachstum in der Eurozone gefolgt von Spanien, Italien und Lettland mit einem Plus von jeweils 0,5 Prozent. Irland verzeichnete beim BIP im Vergleich zum Vorquartal ein dickes Minus von 2,7 Prozent. Auch Österreichs Wirtschafts-leistung war im Vergleich zum Vorquartal leicht gefallen. (minus 0,3 Prozent)
-> EZB Leitzinserhöhungen im Euroraum -> Ende des Booms auf dem Immobilienmarkt |
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