26.08.2024
Belarus verlegt Truppen an die Grenze zur Ukraine
Belarus hat seine Drohung wahrgemacht und offenbar Zehntausende Soldaten an die Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Offenbar sind unter den Truppen
auch Kämpfer der russischen Söldnergruppe Wagner.
Als Grund dafür nannte der belarussische Machthaber
Alexander Lukaschenko starke Truppenansammlungen
auf ukrainischer Seite. Dort habe die Ukraine bis zu 120.000 Soldaten stationiert. Als Reaktion auf die Truppenbewegungen hat die Ukraine Belarus davor gewarnt, unter dem Druck Russlands "tragische Fehler"
zu begehen.
Der in Russland geborene Oleksandr Syrskyj, welcher an der Führungsakademie der Roten Armee in der russischen Hauptstadt Moskau einst studierte und sich nach dem Zusammenbruch der UdSSR dann später der Armee der
unabhängig gewordenen Ukraine anschloss, führt offenbar als Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee den Vormarsch in der russischen Grenzregion Kursk an.
Die von ihm geführten Truppen hatten am 6. August überraschend die russische Grenze überschritten und seither nach eigenen Angaben mehr als 1250 Quadrat-kilometer russisches Territorium und dutzende russische Orte eingenommen. Der erfolgreiche Angriff auf russisches Territorium hat bei den Ukrainern zuletzt euphorische Reaktionen ausgelöst.
Die Ukraine hat vom Westen gefordert, die zur Verfügung gestellten Waffen für Angriffe weit in russisches Territorium hinein nutzen zu dürfen. |
In der gesamten Ukraine wurde am Montagmorgen Luftalarm ausgelöst. In den frühen Morgenstunden hat Russland die Ukraine massiv mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen aus der Luft beschossen. Russland behauptet, bei den Luftangriffen auf die ukrainische Infrastruktur "alle anvisierten Ziele getroffen" zu haben. Die russische Armee soll nach ukrainischen Angaben zeitweise elf Langstrecken-bomber Tu-95 eingesetzt haben, von denen aus Marsch-flugkörper abgeschossen werden können. Berichten zufolge wurden rund hundert Schahed-Drohnen iranischer Bauart
und auch Hyperschallraketen vom Typ Kinschal eingesetzt. Offiziellen Angaben zufolge wurden bei den Angriffen mindestens vier Menschen getötet. Das ukrainische Energiesystem war offenbar erneut ein Hauptziel des
Angriffs. In Kiew gab es infolge der Luftangriffe erneut Probleme mit der Stromversorgung.
Am Samstag erst hatte die Ukraine ihren 33. Unabhängigkeitstag gefeiert.
19.08.2024
Sprengung einer wichtigen Brücke bei Kursk
Angriff auf die russische Oblast Kursk
Die Ukraine hat bei ihrer Gegenoffensive in der russischen Region Kursk weitere Geländegewinne gemacht. So sollen ukrainische Streitkräfte in einem mehr als 1.250 Quadrat-
kilometer großen Territorium des Feindes operieren und bis zu 92 Ortschaften kontrollieren. Präsident Wolodymyr Selenskyj gab sich sichtlich zufrieden. Auch seien unzählige russische Soldaten gefangen genommen worden.
Ukrainische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben inzwischen wohl eine zweite oder gar eine dritte Brücke über den Fluss Sejm zerstört, wodurch russischen Truppen südlich des Flusses eingekesselt werden könnten. |
Der Osten der Ukaine ist weiter hart umkämpft.
Im Raum Pokrowsk im Gebiet Donezk sollen mehr als ein Drittel der Angriffe stattfanden. In einem Lagebericht ist von 71 russischen Luftschlägen und dem Abwurf von 86 gelenkten Gleitbomben die Rede. Es gibt Berichte wonach mehr als 300 russische Soldaten bei ihrem Vorstoß verwundet oder gar getötet worde sind.
17.08.2024
Sprengung einer wichtigen Brücke bei Kursk
Angriff auf die russische Oblast Kursk
Die Ukraine hat eine wichtige Autobrücke bei Kurs am Fluss Sejm im Kreis Gluschkowo zerstört. Mehr als 30 Ortschaften in der russischen Grenzregion zur Ukraine sind damit abgeschnitten vom übrigen Gebiet. Die Brücke soll zunächst mit dem Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ Himars beschossen und dann durch den Schlag mit einer Gleitbombe gänzlich zerstört worden sein. Die ukrainische Luftwaffe führt Luftsschläge aus gegen feindlichen Hochburgen, gegen Ansammlungen von Technik und gegen Logistikzentren und Nachschubrouten.
Unterdessen hat die Bundesregierung erklärt, bis auf Weiteres keine weiteren Hilfen für die Ukraine mehr genehmigen
zu wollen. Die Ukraine solle über die bislang schon zugesagten Summen keine weiteren Gelder bereitgestellt bekommen, weil es im Haushalt keinen Spielraum mehr dafür gibt.
Für das laufende Jahr sind die Mittel für die Ukraine in Höhe von rund acht Milliarden Euro bereits weitgehend verplant, aber wohl noch nicht vollständig verausgabt. Für 2025 ist im Haushalt bereits eine Unterstützung für die Ukraine über vier Milliarden Euro vorgesehen. Alles was darüber geht, soll aus einen internationalen Finanztopf finanziert werden.
Darüber hinaus hatten die G7 bei ihrem Gipfeltreffen im Juni
in Italien beschlossen, der Ukraine eine zusätzliche Finanzhilfe in Höhe von rund 50 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang sollen die sogenannten 'windfall profits' aus immobilisierten Vermögenswerten der russischen Zentralbank"
genutzt werden. |
15.08.2024
Neue Erkenntnisse im Fall
der gesprengenten Nord-Stream Pipelines
Während Schweden und Dänemark die Ermittlungen zu dem Fall Anfang des Jahres bereits eingestellt haben, gehen die Untersuchungen in Deutschland weiter. Nun scheint es einen Durchbruch bei den Ermittlungen zu geben.
Im Fall der gesprengten Nord-Stream-2 Pipelines hat der Generalbundesanwalt fast zwei Jahre nach den Spreng-
stoffanschlägen einen ersten Haftbefehl gegen einen Ukrainer erwirkt. Der jetzt beschuldigte Ukrainer Wolodymyr Z. soll sich zuletzt in Polen aufgehalten haben. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist ungewiss. Er soll untergetaucht sein. Zwei weitere ukrainische Staatsangehörige werden verdächtigt, ebenfalls an den Anschlägen beteiligt gewesen zu sein. Die Tatverdächtigen sollen im September 2022 mit einer deutschen Segeljacht namens "Andromeda" auf der Ostsee unterwegs gewesen sein. Die ukrainische Regierung hat eine Beteiligung am Sabotage-Akt gegen die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee erneut zurückgewiesen.
Angriff auf die russische Oblast Kursk
In der Region Kursk hat die Ukraine Berichten zufolge
eine Militärkommandantur eingerichtet. Nach ukrainischen Angaben sind vier Brigaden, also ca. 4000 bis 6.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in die russische
Oblast Kurs eingedrungen. Diese werden unkrainischen Angaben zufolge von 2.000 bis 4.000 Männern und
Frauen durch Logistik, aber auch durch Luftverteidigung unterstützt. Nach russischen Schätzungen sind knapp 12.000 Soldatinnen und Soldaten auf russisches Gebiet vorgedrungen. Der Chefkoordinator der deutschen Militärhilfe, Generalmajor Christian Freuding, geht davon aus, dass die Ukrainer bislang eine hohe dreistellige, wenn nicht sogar eine vierstellige Zahl an Kriegsgefangen
gemacht haben.
Der aus Tschetschenien stammende General Apty Alaudinow gibt an, es seien auch ausländische Söldner an den Vorstoß beteiligt. In einem Fernsehinterview, aus dem die Staatsagentur Tass zitierte wird von Alaudinow behauptet, es seien auch polnische, englische und französische Stimmen zu hören. Dem Nachrichtensender BBC zufolge sind auch Challenger Panzer aus Großbritan-nien an dem Vorstoß beteiligt. Ukrainische Truppen sollen circa 30 Kilometer tief und auf einer Breite von circa 65 Kilometern in russisches Gebiet vergedrungen sein. Die Grenzstadt Sudscha in der russischen Grenzregion Kursk soll vollständig unter ukrainischer Kontrolle sein. Wieviele Ortschaften insgesamt kontrolliert werden, ist unklar, denn die Angaben hierzu sind sehr widersprüchlich.
Die Regierung in Kiew spricht zumindest von 74 Ortschaften unter ukranischer Kontrolle. Teils ist auch die Rede von 82 kontrollierten Ortschaften. Der dortige russische Gouver-neur erklärte, 28 Ortschaften seien von ukrainischen Truppen besetzt.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat sich vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk erneut für Verhandlungen ausgesprochen.
Aus russischer Sicht gibt es erste Erfolge im Hinblick auf
das Wiederlangen der Kontrolle über die Oblast Kursk.
Es heißt, das Dorf Krupets in der russischen Oblast Kursk
sei wieder unter russischer Kontrolle. Auch die Ortschaft Martynowka soll zurückerobert worden sein. |
Unterdessen gehen die Kämpfe bei Donezk scheinbar unvermindert weiter. Russischen Medienberichten zufolge haben russische Truppen dort das Dorf Iwaniwka in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen.
13.08.2024
Angriff auf die russische Oblast Kursk
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj
vom Dienstag abend sind derzeit 74 Ortschaften in Russland unter Kiews Kontrolle. Der Geschäftsführende Kursker Gouverneur, Alexej Smirnow, hatte am Montag noch von 28 Orten unter ukrainischer Kontrolle gesprochen.
Die ukrainische Armee greift die russischen Region Kursk seit dem 6. August mit einer großen Bodenoffensive an.
Es scheint so als ob die ukranischen Streitkräfte in Richtung des AKWs Kurtschatow am Ufer des Seim vorrücken wollten. Das AKW liegt etwa 35 Kilometer westlich der Stadt Kursk in Westrussland. Die russische Armee soll diesem Vorhaben aber zuvor gekommen sein. Der ukrainische Vorstoß ist sichtlich verlangsamt. Nun kommt es darauf an, ob die Ukraine in der Lage ist, die russischen Gebiete auch zu halten. Dann könnte unter Umständen ein Abtausch von Gebieten bei künftigen Verhandlungen erfolgen. Doch um das jetzt neu eroberte Gebiet auf russischer Seite halten zu können, müsste die Ukraine Militärexperten zufolge deutlich mehr ukrainische Soldaten und militärisches Gerät einsetzen wie bisher. Die Ukraine soll inzwischen die Zahl ihrer Streitkräfte auf russicher Seite der Grenze in der Oblast Kursk deutlich verstärkt haben.
Die Rede ist inzwischen von bis zu fünf ukrainischen Brigaden mit einer Mannstärke zwischen 6.000 und
10.000 Soldaten, die in Sumy und im russischen Gebiet hinter der ukranisch-sowjetischen Grenze sind. Zuletzt
war von einem Vorstoß ukrainischer Truppen weiter ostwärts in Richtung Belowski berichtet worden. Das
Gebiet um Sumy gilt als Nachschublinie und Aufmarsch-
gebiet für die Offensive bei Kursk.
Der russische Grenzabschnitt, wo nun ukrainische Soldaten in großer Zahl durchgebrochen sind, war offenbar nur durch Grenzschutzsoldaten und Wehrpflichtige abgesichert, was zweifelsohne ein Versäumnis des russischen Generalstabes war. Berichten nach hatte die militärische Aufklärung Russlands vor einer größeren Truppenansammlung im Grenzgebiet zu Kurs gewarnt, doch Waleri Wassiljewitsch Gerassimow, der russische Generalstabschef, hatte die Warnungen wohl nicht ernst genug genommen und es versäumt, entsprechende Vorkehrungen zum Schutz des russischen Grenzgebietes zu treffen.
Womöglich hatte sich die Ukraine mit ihrem Vorstoß auf russisches Gebiet auch einen Abzug größerer russischer Truppenverbände aus der östlichen Region Donezk erhofft, um den Druck von ukrainischen Verteidigungsanlagen an der Ostfront zu nehmen, doch dies scheint zumindest bislang nicht erfolgt zu sein. Die Ukraine soll aber zumindest viele Gefangene auf russischer Seite gemacht zu haben, was Kiew bei künftigten Gefangenenaustauschen in eine bessere Position rücken dürfte.
Der Ukraine scheint es innerhalb kürzester Zeit gelungen
zu sein, etwa 1000 Quadratkilometer russisches Gebiet zu erobern. Das entspricht in etwa der Fläche Berlins.
Ziggtausende Russen mussten überstürzt die Grenzregio-nen Belgorod und Kursk verlassen. Die Rede ist von mehr als 120.000 Zivilisten, die bereits evakuiert worden sind. Berichten zufolge wurden auf russischer Seite 12 Zivilisten getötet und 121 verletzt - darunter 10 Kinder. Die Ukraine soll derzeit 28 Ortschaften in der Region mit insgesamt noch 2000 Einwohnern besetzt halten.
Laut der unabhängigen Zeitung "Moscow Times" ist ein harter Gegenschlag Russlands in Planung. Die Ukraine bereitet sich auf das Schlimmste vor. |
Die
russischen Streitkräfte versuchen weiter, die ukrainischen Stellungen rund um Torezk und Pokrowsk zu durchbrechen. Russland kontrolliert nach seinem Einmarsch im Februar 2022 gegenwärtig etwa 18 Prozent der Ukraine, insbesondere im Osten des Landes. Allein seit dem 14. Juni soll Russland 420 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet erobert haben.
11.08.2024
Angriff auf Gasturm im schwarzen Meer
Ukrainische Streitkräfte haben offenbar einen Gasförderturm im Schwarzen Meer angegriffen und dabei 40 russische Soldaten getötet. Russlands Militär soll zuvor Ausrüstung und Personal in den ungenutzten Gasförderturm verlegt haben, um - so zumindest die Überzeugung der Ukraine- den zivilen Schiffsverkehr im "Getreidekorridor" zu stören.
Russland hat eine harte Reaktion auf die Angriffe in Kursk angekündigt. Russischen Behördenangaben zufolgen wurden in der Regionalhauptstadt Kursk in der Nacht zum Sonntag
13 Menschen bei einem ukrainischen Luftangriff verletzt.
Bei dem jüngsten Angriff Russlands hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge 53 von 57 Drohnen abgeschossen.
Offenbar hat auch Russland mehrere aus der Ukraine abgefeuerte Drohnen und ballistische Raketen in der Region Kursk zerstört. Die Rede ist von 14 Drohnen und vier Raketen, die am Sonntag über der Region Kursk abgeschossen worden
sein sollen. Zudem sollen über der Region Woronesch 16 Drohnen abgefangen worden sein.
10.08.2024
Kofferraum voller Geldbündel
Berichten zufolge haben Ukrainische Ermittler gegen Wirtschaftskriminalität über 4,7 Millionen Euro Schwarzgeld im Kofferraum des Autos einer Firmenbuchhalterin entdeckt. Die Ermittler gehen von Steuerhinterziehung und Geldwäsche in besonders hohem Ausmaß aus. Den Beteiligten droht voraussichtlich eine lange Gefängnisstrafe.
Es handelt sich um ein Unternehmen, das allein in den Jahren 2022 und 2023 Lebensmittel für umgerechnet über 320 Millionen Euro an die ukrainische Armee geliefert haben soll.
Die
Ukraine setzt offenbar nun auch Roboterhunde auf russische Stellungen an.
Die Roboterhunde haben die Aufgabe, sich an gegnerische Stellungen heranzupirschen, Aufnahmen zu machen und die Koordinaten weiterzugeben. Die Roboterhunde sind auch in der Lage, Minen aufzuspüren und könnten könnten beispiels-weise auch medizinische Ausrüstung zu Verletzten bringen.
Ein mit einem Sturmgewehr bewaffneter Roboterhund könnte künftig für Soldaten auf die Jagd nach feindlichen Drohnen gehen.
Berichten zufolge kontrollieren ukrainische Einheiten eine Gasmessanlage in
Sudscha in der russischen Region Kursk. Dort verläuft die letzte Pipeline, die Europa noch mit russi-schem Gas versorgt. Wie es heißt, wird das strategische Objekt der Gazprom derzeit vom 99. Bataillon aus der 61. Brigade kontrolliert.

09.08.2024
In der Nacht auf Freitag haben russische Stellen einen großangelegten ukrainischen Drohnenangriff auf die Region Lipezk südlich von Moskau gemeldet. Ukrainische Angriffe wurde auch aus den Grenzregionen Belgorod und Brjansk auf russischem Gebiet gemeldet.
Ukrainische Soldaten sind bereits bis zu 35 Kilometer in das russische Kernland vorgestoßen. Angesichts der ukraini-schen Drohnen- und Raketenangriffe scheint die russische Flugabwehr inzwischen im Dauereinsatz zu sein. Der Ausnahmezustand im Gebiet rund um Kursk ist längst zu einem Notstand nationalen Ausmaßes hochgestuft worden. Es gibt Berichte wonach ukrainische Militärhubschrauber in russisches Gebiet eingedrungen sind, um Nachschub zu liefern und Verletzte abzutransportieren.
Aus den grenznahen Ortschaften auf russischer Seite sollen inzwischen Tausende geflohen sein. Viele Häuser sollen durch Beschuss zerstört worden sein.
Für Moskau sind die ukrainische Angriffe auf russisches Territorium allemal eine Demütigung. |
Russland fliegt nun vermehrt
auch Luftangriffe gegen die benachbarte Region Sumy, da diese der Ukraine als Aufmarschgebiet für ihren Vorstoß dient. Trotz der Angriffe auf die russische Grenzregion setzt die russische Armee die Attacken in den annektierten Gebieten Cherson, Saporisch-schja, Donezk und Luhansk bislang noch fort.
Nach einem russischem Raketenangriff soll ein Supermarkt in der Ostukraine in der Stadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk schwer beschädigt worden sein. Nach Angaben des Innenministeriums in Kiew sollen mindestens zehn Menschen getötet und 35 weitere verletzt worden. Berichten nach wurden bei dem Angriff auch mehrere Wohngebäude beschädigt.
Während Kiew wohl der Auffassung ist, dass Erfolge in Kursk die Verhandlungsposition stärken könnten, sieht dies die russische Seite gänzlich anders. Der Vizechef des nationalen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, zeigte sich zutiefst verärgert und kommentierte die Vorfälle bei Kursk mit den Worten, dass die Verhandlungen nun in noch weitere Ferne gerückt seien und dass Kiew sich von nun auf noch mehr Gebietsverluste einstellen müsse.
Es wird viel über die möglichen Gründe für den Vorstoß ukrainischer Truppen in russisches Gebiet spekuliert.
Bereits mehrfach hatte Präsident Selensky angedeutet, dass man den Krieg wieder zurück nach Russland tragen wolle.
Die Spekulationen sind die folgenden ...
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Vielleicht soll Russland, das den Krieg in die Ukraine gebracht hat, selbst einmal zu spüren bekommen, was es heißt, angegriffen zu werden. |
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Mit dem Überraschungsangriff möchte man möglicherweise Russland zwingen, einen Teil der
Truppen von der Ostfront abzuziehen, um russisches Kernland zu verteidigen. Vielleicht spekuliert man auch darauf hastig abziehende russische Truppenverbände aufreiben und in Hinterhalte locken zu können. |
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Diskutiert wird auch ein Vormarsch in Richtung des Atomkraftwerks Kursk bei Kurtschatow in knapp sechzig Kilometer Entfernung von der Grenze, um dieses als Faustpfand zu nehmen und die eigene Verhandlungs-position dadurch zu stärken. Schließlich hält Russland ja auch das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja besetzt. |
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In der Ukraine herrscht Kriegsmüdigkeit. Viele glauben nicht mehr daran, den Krieg gegen Russland noch gewinnen zu können. Der Vorstoß ukrainischer Truppen bei Kursk könnte bezwecken, die Kampfmoral der eigenen Truppenverbände wieder anzuheben, Hoffnun-gen zu wecken und mit Erfolgsmeldungen eine gewisse Euphorie aufkommen zu lassen.
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Kiew glaubt vielleicht auch, dass Moskau gesprächsbe-reiter ist, wenn der Preis des Krieges über "Verluste an Menschen, Kriegstechnik und Gebieten der Russischen Föderation" erhöht wird. Die Kämpfe sollen möglicher-weise die Verhandlungsposition der Ukraine stärken. |
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Möglicherweise möchte Kiew der Welt zeigen, dass die Atommacht Russland trotz der Beteuerungen des Kreml doch recht verwundbar ist und dass Russland selbst bei einem direkten Angriff auf russisches Territorium nicht gleich Atomwaffen einsetzen wird, um sich zu veteidigen.
Dieses Argument, nämlich man wolle einen größeren Krieg - möglicherweise auch mit Atomwaffen - verhindern, war zuletzt immer wieder von westlichen Regierungen wie auch von Berlin vorgetragen worden, um die eigene Zurückhaltung bei Waffenlieferungen zu begründen (z.B. Taurus Marschflugkörper) |
08.08.2024
Russlands Präsident Wladimir Putin hat Kiew eine
"groß angelegte Provokation" vorgeworfen.
Nach russischen Angaben sind bis zu tausend ukrainische Soldaten tief in russisches Gebiet mit gepanzerten Fahrzeugen vorgestoßen. Ukrainische Aufklärungseinheiten sollen auch in Richtung des Atomkraftwerks Kursk vorgerückt und bei Anastassejewka gesichtet worden sein. Aus den beschossenen Ortschaften flohen Tausende Menschen. Es
soll einige Tote und mehr als 20 Verletzte gegeben haben. Russische Behörden verhängten den Ausnahmezustand im Gebiet Kursk. Russland wehrte sich offenbar mit vermehrtem Gleitbombeneinsatz im grenznahen Bereich des an Kursk grenzenden Gebiets Sumy. Möglicher-weise kam dort auch Streubombenmunition gegen ukraini-sche Truppenansammlungen zum Einsatz.
Ein halbes Dutzend Orte in Grenznähe sollen durch russische Artillerie beschossen worden sein. Daraufhin haben ukraini-
schen Behörden Evakuierungen weiterer Orte in der Grenz-
region Sumy angeordnet. Berichten zufolge sind 23 Siedlung-en von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen. Etwa 6.000 Menschen, darunter mehr als 400 Kinder und Jugendliche, sollen aus der grenznahen Region in Sicherheit gebracht worden sein.
07.08.2024
Der ukrainische Präsident Selensky will die Produktion von Drohnen als wichtiges Mittel zur Kriegsführung massiv ankurbeln. In einer abendlicehn Videoansprache sagte er,
es seien für dieses Jahr bereits eine Million Drohnen bei verschiedenen Herstellern in Auftrag gegeben worden.
Ukrainische Truppen unterstützt von Panzern und Artillerie haben offenbar die russische Grenze vom Gebiet Sumy aus bei Sudscha überschritten und Berichten zufolge mehrere Dörfer auf russischem Territorium unter ihre Kontrolle gebracht. Die ukrainischen Kampfeinheiten konnten bis zu 15 Kilometer tief in russisches Staatsgebiet vorgedringen.
03.08.2024
Während es der Ukraine in Richtung Charkiw gelungen ist, die Frontlinie zu stabilisieren, haben die Russen bei Awdijiwka innerhalb von zwei Wochen die Dörfer Progres, Vesele, Ivanivka, Serhiivka und Teile von Zhelanne erobert. Auch um Torezk herum eroberten russische Einheiten Teile von Pivnichne und Zalizne. Inzwischen rücken russische Streitkräfte auch in Richtung Kupjansk vor wo sie das zerstörte Dorf Pischtschane eingenommen haben.
Auch an der Südfront hat
Russland Territorien hinzugewonnen. Der kleine ukrainische Brückenkopf am Dnipro bei Krynky ist längst zerstört. Stattdessen hat Russland in Chasiv Yar, einen kleinen Brückenkopf auf der Westseite des Siversky-Donez-Donbas-Kanals errichtet. Auch sind russische Truppen auf dem Saporischschja-Abschnitt der Frontlinie vorgerückt, insbesondere um Robotyne.
Nach übereinstimmenden Berichten sind russische Truppen auch in die strategisch so wichtige ostukrainischen Kleinstadt Tschassiw Jar weiter vorgerückt. Der Siwerskyj-Donez-Donbass-Kanal war lange Zeit eine natürliche Verteidigungs-linie für die Ukrainer, doch nun haben wohl russische Einheiten den Kanal an mehreren Stellen überschritten und versuchen sich nun in Tschassiw Jar festzusetzen. Die Stadt liegt auf einer Anhöhe und war deshalb lange Zeit ein schwer ein-
nehmbares Bollwerk, das wichtige Städte im ukrainischen Rückraum wie Kostjantyniwka und Kramatorsk absicherte. Trotz der zahlreichen kleineren Durchbrüche sind der russi-schen Armee bei ihrer Sommeroffensive aber noch keine größeren Durchbrüche gelungen. NIchtsdestotrotz ist die Lage an der Ostfront ernst. Dort müssen sich die Verteidiger immer wieder Schritt für Schritt zurückziehen. Als Vorsichts-maßnahme wurde die Evakuierung von Kindern und ihren Eltern beziehungsweise Aufsichtspersonen aus Gebieten in der Region Donezk im Osten des Landes angeordnet.
Ukrainische Streitkräfte haben mehrere Ziele in der Region Luhansk im Osten des Landes mit weitreichenden Raketen und Marschflugkörpern angegriffen.
Ziel der Angriffe war wohl unter anderem ein Treibstofflager. Details über Schäden und mögliche Opfer wurden nicht bekannt gegeben.
Unterdessen hat die Ukraine offenbar die ersten F-16 Kampflugzeuge erhalten. Die genaue Anzahl der eingetrof-
fenen F-16 Kampfjets ist geheim. Westliche Medien hatten allerdings zuletzt berichtet, dass bereits mindestens zehn Maschinen an Kiew übergeben worden sind.
weitere Informationen (Ukraine Krieg Juli 2024)>>
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