31.07.2024
Die Ukraine berichtet erstmals von nordkoreanischen Schützenpanzern mit dem Panzerabwehrraketen-System
Bulsae 4 an der Front.
Der ukrainische Militärgeheimdienst berichtet von einem erfolgreichen Angriff gegen einen russischen Luftwaffenstütz-punkt im hohen Norden bei Murmansk am 25. Juli. Bei dem Angriff sollen zwei russische Überschallbomber vom Typ Tupolew Tu-22M schwer beschädigt worden sein.
Das ukrainische Militär berichtet zudem von schweren russischen Angriffen in der Region um Kurachowe in der Oblast Donezk im Osten des Landes. Die Angriffe seien aber allesamt abgewährt worden, wie es heißt. Nach ukrainischer Darstellung wurden während der Kämpfe mindestens acht russische Panzer und zwölf Schützenpanzer zerstört.
30.07.2024
Medienberichten zufolge hat Russlands Armee mit Piwdenne
ein weiteres Dorf in der Region Donezk unter seine Kontrolle gebracht. Der Ort liegt in der Nähe der Stadt Torezk. Offenbar hat Russland auch erste Vorstöße in Richtung Torezk unternommen. Schwere Kämpfe werden auch aus der benachbarten Siedlung Niu Jork gemeldet. Bereits in der vergangenen Woche hatte Russlands Armee eine Reihe ukrainischer Dörfer in der Region Donezk eingenommen. Der Ukraine fehlen nach eigenen Angaben nach wie vor Waffen und Munition. Daher drängt Kiew auch bei seinen westlichen Partnern vehement auf mehr Waffenlieferungen. Nach Angaben des ukrainischen Finanzministers kostet jeder Kriegstag die Ukraine umgerechnet mehr als 120 Millionen Euro. Die derzeitigen monatlichen Kosten für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich bezifferte der Finanzminister Serhij Marchenko in einem Interview mit der Agentur RBK-Ukraine auf umgerechnet über 3,7 Milliarden Euro. Aktuell fehlen im Haushalt für 2024 umgerechnet über elf Milliarden Euro. Daher denkt die Ukraine über Steuererhöhungen nach. Angedacht ist beispielsweise eine Erhöhung der bereits 2014 eingeführten, zusätzlich zur Einkommenssteuer zu zahlenden Militärabgabe von 1,5 auf 5 Prozent. Auch sollen eventuell Auto- und Schmuckkäufe mit 15 beziehungsweise 30 Prozent Militärabgabe belegt werden, so die Überlegung. Gut die Hälfte des ukrainischen Staatshaushalts wird derzeiti mit ausländischen Krediten und Hilfsgeldern finanziert.
Selenskyj hat die westlichen Partner der Ukraine erneut um weitere Flugabwehr-Systeme gebeten, um einen wirksamen Schutzschirm gegen die ständigen russischen Raketen- und Luftangriffe aufzubauen. Auch wartet Kiew auf das Eintreffen der von ausländischen Partnern versprochenen Kampfflug-zeuge vom Typ F-16. In Kürze wird mit der Ankunft der ersten F-16 Kamflugzeugen aus den Niederlanden als auch Dänemark gerechnet. Auch Belgien und Norwegen haben der Ukraine Kampfjets zugesagt.
Zudem hat die Ukraine weitere acht Leopard-Panzer 1A5 aus Deutschland und Dänemark erhalten. Auch wurden der Ukraine offenbar zwei weitere Bergepanzer sowie größere Munitionsmengen für den Flakpanzer Gepard aus Bundeswehr- und Industriebeständen übergeben. Dies geht aus der Auflistung der Bundesregierung über die militärische Unterstützung für die Ukraine hervor.
Aus den USA erhält die Ukraine ein weiteres Paket an Soforthilfe im Umfang von 200 Millionen Dollar. Darin enthalten sind offenbar Raketen für Flugabwehr- und Artilleriesysteme sowie Waffen zur Panzerabwehr. Nach Angaben des Pentagon ist ein weiteres Hilfspaket im Wert von 1,5 Milliarden Dollar in Vorbereitung.
23.07.2024
Die Autorin und neue EU-Abgeordnete Sibylle Berg hat die geplante Ukraine-Unterstützung nach einer Abstimmung des
EU-Parlaments in einem Post auf ´X´ scharf mit polemischen Worten kritisiert. Die EU- und Nato-Staaten hatten in der Sitzung des EU Parlaments beschlossen, mindestens 0,25 Prozent ihres BIP für die militärische Unterstützung der Ukraine aufwenden zu wollen. Offenbar geht es hierbei um eine Summe von 125.000.000.000 Euro. Allerdings kann
das EU Parlament den Mitgliedsstaaten mit so einem Entschließungsantrag auch keine Haushaltsmaßnahmen verpflichtend vorschreiben. d.h. ob die EU-Staaten tatsächlich 0,25 Prozent ihres BIP für ukrainische Militärhilfen bereitstellen - eine Forderung der EVP-Fraktion vom April 2024 - muss primär jede Regierung innerhalb der Euroäischen Union für sich entscheiden.
13.07.2024
Kreml-Sprecher Peskow hat den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien eine direkte Beteiligung "am Konflikt rund um die Ukraine" vorgeworfen und die Stationierung von Langstreckenwaffen in Europa durch die USA aufs Schärfste kritisiert. Die USA wollen von 2026 an in Deutschland wieder Waffensysteme wie den Marschflug-körper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern stationieren, welche weit bis nach Russland reichen und theoretisch auch nuklear bestückt werden könnten. Zudem sollen von 2026 an auch Luftabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen in Deutschland stationiert werden. Russland und China reagierten verärgert auf die Ankündigung.
Bei einem nächtlichen ukrainischen Drohnenangriff soll erneut ein Tanklager im Kreis Zimljansk im südrussischen Gebiet Rostow in Brand geraten sein. |
11.07.2024
Die Bundesregierung hat offenbar mit den USA eine Vereinbarung zur Stationierung von Marschflugkörpern in Deutschland unterschrieben. In zwei Jahren sollen spätestens die ersten US-Marschflugkörper nach Deutschland verlegt werden. Damit werden erstmals seit dem Kalten Krieg wieder US-Waffensysteme in Deutschland stationiert, die bis nach Russland reichen. Des Weiteren ist die Entwicklung eigener weitreichender Marschflugkörper geplant. Die Verteidigungs-minister von Deutschland, Frankreich, Italien und Polen schafften zudem am Rande des Gipfels in Washington die Grundlage für das Projekt ELSA ("European Long-Range Strike Approach"). Dieses hat das Ziel, militärische Fähigkei-ten zu schaffen, welche die Abschreckung und Verteidigungs-fähigeit stärken sowie dafür die industrielle Grundlage schaffen.
Eine Auswertung der "Süddeutschen Zeitung" über russische Verluste an Kriegsmaterial in der Ukraine legt nahe, dass Russland seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 mehr Kampfpanzer auf dem Schlachtfeld verloren haben, als vor der Invasion einsatzbereit waren. Glaubt man der Datenbank Oryx so belaufen sich die russischen Verluste bei Kampfpanzern bisher auf insgesamt 3.197 Fahrzeuge. (Stand 8.07.2024)
2.167 davon wurden zerstört, 158 beschädigt, 354 zurückgelassen und 518 von der ukrainischen Armee erbeutet. Schätzunngen zufolge verliert Russland pro Monat rund 100 Kampfpanzer während die russische Rüstungs-industrie derzeit nur etwa 50 neue Fahrzeuge bauen kann. So ist es wenig verwunderlich, dass Russlands Armee offenbar auch auf etwa 70 Jahre alte sowjetische T-55-Panzer sowie auf alte T-62 Panzer aus den 1960er-Jahren und T-72- sowie T-80-Kampfpanzer aus den 70er- und 80er-Jahren zurückgreift.
09.07.2024
Als Reaktion auf den jüngsten schweren russischen Raketenbeschuss hat die Ukraine russisches Territorium
mit Schwärmen von Drohnen angegriffen.
Bei den Angriffen wurde ein Lager des Ölkonzerns Lukoil im Gebiet Wolgograd in Brand gesetzt. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, in der Nacht 38 ukrainische Kampfdrohnen über den Gebieten Belgorod, Kursk, Woronesch, Rostow und Astrachan abgefangen zu haben.
07.07.2024
Russland setzt der Ukraine im Osten weiter schwer zu. Es wird berichtet, dass es im ostukrainischen Gebiet Donezk im Tagesverlauf zu 123 Gefechten gekommen ist. Im Raum Pokrowsk
soll es russischen Soldaten gelungen sein, weiter vorzurücken und das Dorf Sokil einzunehmen. Die Ukraine berichtet im Raum Pokrowsk von mehr als 180 gefallenen russischen Soldaten und mehreren russischen Militärfahr-zeugen, die bei Kämpfen zerstört wurden. Bei Tschassiw Jar, westlich von Bachmut soll es russischen Truppen vor wenigen Tagen gelungen sein, knapp ein Viertel der Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Nach Darstellung der Ukraine soll die russische Armee dafür aber mit knapp 5.000 gefallenen Soldaten einen hohen Preis gezahlt haben.
Selensky hat unterdessen eine neue Strategie auf dem schwarzen Meer angekündigt, um Russlands Dominanz in der Schwarmeerregion weiter zu verringern. Schon jetzt ist es Kiew gelungen, die russische Schwarzmeerflotte aus dem westlichen Teil des Schwarzen Meeres zu vertreiben.
Russland hatte bei der Annexion der Krim 2014 einen Großteil der ukrainischen Flotte in Besitz genommen.
Bei einem größeren ukrainischen Drohnenangriff soll ein 9.000 Quadratmeter großes Depot getroffen worden sein. In dem Depot, das im Kreis Podgorenski rund 190 Kilometer südlich der Gebietshauptstadt Woronesch liegt, wurden den Berichten zufolge unter anderem Raketen, Panzermunition und Artilleriegeschosse der russischen Streitkräfte
gelagert. Nach dem Angriff riefen die lokalen Behörden den Ausnahme-zustand aus. Häuser wurden evakuiert. |
Bei dem verheerenden Angriff
russischer Raketen und Marschflugkörper auf die ukrainische Hauptstadt Kiew am Montag kamen nach letzter Zählung der städtischen Militärverwaltung 31 Menschen ums Leben. 117 weitere wurden verletzt.
Ein
Marschflugkörper vom Typ CH-101, der wohl in Russland abgefeuert wurde, hat den Berichten zufolge schwere Schäden an einem Kinderkrankenhaus angerichtet. Bei dem Angriff sollen zwei Menschen ums Leben gekommen sein, darunter eine Ärztin. Alle 600 dort stationär behandelten Kinder wurden in andere Gesundheitseinrichtungen gebracht. Die russische Darstellung sieht etwas anders aus. Denn nach Darstellung des Außenministeriums in Moskau löste ein Geschoss eines ukrainischen Boden-Luft-Raketenabwehr-systems die verheerende Zerstörung aus. Dabei soll es sich um ein System des Typs NASAMS handeln. Dieses ist ein modernes Boden-Luft-Raketenabwehrsystem, das die USA zusammen mit Norwegen entwickelt haben. Der ukrainische Militärgeheimdienst SBU spricht wiederum von Beweisen, dass es sich um einen direkten Treffer gehandelt habe. ZU diesem Schluss kommt der SBU nach erster Analyse der Flugbahn und der Art des verursachten Schadens.
weitere Informationen (Ukraine Krieg Juni 2024)>>
|
|