Seit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948  und der damit verbundenen Masseneinwanderung von Juden einerseits und der  gleichzeitigen Auswanderung von Arabern andererseits, galt Israel als ein  Störenfried unter den arabischen Nachbarn.   So kann man seit dem Gründungsjahr 1948 vom Krisenherd im Nahen Osten  sprechen, der bis zum heutigen Tag immer wieder durch Anschläge, erbitterte Kämpfe zwischen den Konfliktparteien und gar kriegsähnlichen Zuständen von sich reden macht.  
               
              Mit dem   dritten Arabisch-Israelischen Krieg, der wegen seiner Kürze auch  Sechs-Tage-Krieg genannt wird,  beginnt  nun meine eigentliche Ausarbeitung, die den arabisch-israelischen Konflikt von  1967 -1990 darzustellen versucht. 
               
              Der Sechs-Tage-Krieg ist meines Erachtens das beste  Beispiel dafür, daß es zwischen einem siegestrunkenen und  unnachgiebigen Sieger einerseits sowie einem ohnmächtigen und verspotteten  Besiegten andererseits zwar Herrschaft und Demütigung, aber keinen wirklichen  Frieden geben kann. 
              Diesem israelischen Blitzkrieg soll nun im Folgenden ein besonderes Augenmerk gewidmet werden. Seine vielfältigen  Auswirkungen stellen nämlich nicht nur die Ursache für den bereits 1973  folgenden Oktoberkrieg dar, sondern reichen bis in die heutige Zeit. So spielen  die bis heute ungeklärten geographischen Grenzgebiete- der Gaza-Streifen, die  Golan-Höhen sowie das Westjordanland - nach wie vor eine entscheidende Rolle  bei der Suche nach einer Friedenslösung im Nahen Osten. Die in Camp David 1978  vereinbarte Autonomie des Gaza-Streifens bzw. des Westjordanlandes, die bis  1983 realisiert sein sollte, blieb nämlich bis heute unverwirklicht. 
               
              Mit dem Ende des  Ost-West-Konfliktes hat insbesondere Syrien nicht nur die militärische  Rückendeckung aus Moskau,  sondern auch  die Möglichkeit verloren, die Supermächte gegeneinander auszuspielen. Deshalb  obliegt es nun, meiner Meinung nach, einer geschickten feinfühligen  amerikanischen Diplomatie, finanzielle, wirtschaftliche und militärische Hilfe  von der Kompromißbereitschaft in Sachen ´Arabisch-israelische Versöhnung´  abhängig zu machen. Dies gilt natürlich auch für den engsten Verbündeten der  USA, nämlich Israel, denn nur so stelle ich mir eine Friedenslösung im  Nahen-Osten vor. 
              Der ägyptische Präsident Sadat erkannte bereits  unmittelbar nach dem verlorenen Sechs-Tage-Krieg die  Chance, durch pro-amerikanische Politik in  die Gunst der spendablen US-Amerikaner zu kommen. Meines Erachtens ist der  ägyptisch-israelische Frieden größtenteils das Produkt einer solchen  amerikanischen Politik nach dem Motto “Geld gegen Frieden“ . 
              Syrien, der zweite damalige Kriegsgegner Israels  nutzte erst  mit dem Ausbruch des  Golf-Krieges 1990, vor dem Hintergrund des sowjetischen Zusammenbruchs, die  Gelegenheit, sich auf die Seite der US-Amerikaner zu schlagen. Hier muß nun die  amerikanische Diplomatie ihre Trümpfe ausspielen.  
   
   
               
              Ein kurzer Umriß  des Nahostgeschehens 
              seit der Gründung Israels bis zum Jahr 1967. 
              Mit dem Abzug der britischen Truppen und dem Erlöschen  des britischen Mandats am 15. Mai 1948 rief der Nationalrat der Juden den  unabhänigen Staat Israel aus, der seit seiner Gründung  den arabischen Nachbarstaaten ein Dorn im  Auge war. 
              Der neu gegründete Staat  Israel umfaßte 77% Palästinas und wurde  unmittelbar von den USA und der Sowjetunion anerkannt. 
              Bereits mit der Ausrufung des Staates Israel kam es  zum ersten Israelisch-Arabischen Krieg, der zwar 1949 mit einem Waffenstillstand endete, aber dennoch keinen  Frieden in absehbarer Zeit in Aussicht stellte. 
              Mit der Gründung des Staates Israel  kam es nicht nur zu einer  Masseneinwanderung von Juden aus Asien,  Afrika und Europa, sondern auch  zu einer  Massenauswanderung von Arabern, die nun  heimatlos geworden waren und in Flüchtlingslagern der angrenzenden arabischen  Staaten untergebracht werden mußten. 
                Die arabische Kampfbereitschaft und der arabische  Nationalismus steigerten sich noch erheblich seit der ägyptischen Revolution  1952 und der Machtübernahme Nasser´s im Jahre 1954. 
                Nasser´s Politik richtete sich damals gegen die  westlichen Imperialmächte Frankreich und England sowie gegen die arabischen  Monarchen. Dem in Ägypten gestürzten König Faruk sollten noch andere Monarchen,  insbesondere im Jemen bzw. in Saudi-Arabien folgen. Nasser´s panarabische  Bewegung bezweckte die Unabhängigkeit aller arabischen Staaten von ihren  Mandatsmächten und den Sturz jeglicher Regierungs-form, die sich dem Ziel einer  supranationalen Einigung aller arabischen Staaten in den Weg stellte.  Monarchien waren Nasser ein Dorn im Auge. 
                In diesem Zusammenhang konnte Nasser z.B. durch  Unterstützung der algerischen Befreiungsorganisation die Unabhängigkeit  Algeriens sowie den Sturz des jemenesischen Iman Mansur am 27.9.62  erreichen. 
                Als Folge der Machtübernahme im Jemen durch  nasseristische Offiziere verschlechterten sich zunehmend die Beziehungen  zwischen Ägypten und Saudi-Arabien, das noch am 21.4.1956 eine gemeinsame  militärische Allianz mit Ägypten und dem Jemen unterzeichnet hatte.  
                Nasser proklamierte seinen eigenen „arabischen  Sozialismus“ unter der Führung seiner Partei, der Arabisch-Sozialistischen  Union, und versuchte mehrfach, Ägypten mit anderen Ländern zu vereinen. 
                Sein erstes Experiment in eine solche Richtung, die  Vereinigung Ägyptens1958-1961 mit Syrien zu einer Vereinigten Arabischen  Republik scheiterte durch einen Militärputsch in Syrien. 
                Gründe für das Scheitern der VAR sind in der von  Nasser auch auf syrischem Territorium vollzogenen Verstaatlichungspolitik sowie  in der Besetzung staatlicher Führungspositionen in Syrien durch nasseristische  Offiziere zu suchen. 
              Die Verstärkung des arabisch-palästinensichen  Guerilliakrieges ab 1955 und die Blockade der für Israel wichtigen Straße von  Tiran veranlaßten Israel Ende Oktober 1956 , zugleich mit der  französisch-britischen Intervention in der Sueskrise 1956 den 2. Israelisch-Arabischen Krieg zu  beginnen  
   
  Nasser unterlag zwar 1956 militärisch, siegte aber  dennoch dank den USA, die ein großes Interesse an der Verdrängung  Großbritanniens und Frankreichs aus dem Mittelmeerraum hatten, politisch. So  ermöglichten die USA Nasser, seine Position als Vorkämpfer des arabischen  Nationalismus auszubauen. 
    Somit hatte Nasser zwar erfolgreich Frankreich aus  Algerien verdrängt und Großbritannien den Sues-Kanal entwendet, doch diesen  früheren Imperialmächten folgten von nun an in besonders penetrierendem Maße  die Supermächte USA und Sowjetunion. 
    Der Nahe Osten wurde ein subordiniertes regionales  Subsystem, das seine Eigendynamik jedoch nicht aufgab. Die Supermächte hielten  sich fortan ihre regionalen Verbündeten. 
    Die USA wurden zum Waffenlieferanten Israels und die  Sowjetunion wurde der Waffengeber der arabischen Staaten  Syrien, Ägypten und Jordanien. 
    Zur Zeit des Sechs-Tage-Krieges stammte noch einen  Großteil der israelischen Kampflugzeuge von Frankreich. 
   
  
  Die  Situation unmittelbar vor dem 6-Tage-Krieg 
  
    
      Die    Situation unmittelbar vor dem Sechs-Tage-Krieg 
        Im Februar 1967 war in Syrien eine radikale    Fraktion der Baa´th Partei durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen,    die in besonderem Maße Terroranschläge an der israelisch-jordanischen Grenze    förderte. 
        Mit der Machtübernahme der Baa´th-Partei gab es    zwei panarabische Bewegungen, nämlich die des Nasserismus und die des    Baa´thismus, die beide die panarabische Führung beanspruchten. 
          Es war ein Machtkampf zwischen der Baa´th Partei    und Nasser ausgebrochen, die beide die Rolle als Sprachrohr der arabischen    Nation einnehmen wollten. 
          Nasser    fürchtete um seinen nach dem Sueskrieg gewonnenen Führungsanspruch und    dachte, er könne ähnlich wie im Jahre 56 durch offene Demonstration seines    Militärpotentials und durch entschiedenes politisches Vorgehen den Machtkampf    für sich entscheiden. Nasser wollte der Arabischen Nation ein zweites Mal    seine politische und militärische     Stärke demonstrieren, die ihm das Recht gibt, die alleinige    Führungsrolle zu beanspruchen. 
           
           
           
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      Diese    Machtdemonstration vollzog sich durch folgende Ereignisse: 
        
          - Am 16. Mai 67 forderte Nasser den Abzug der UNO-Blauhelmsoldaten an    der ägyptisch israelischen Grenze.
 
          - Zwei Tage später ordnete der UNO-Generalsekretär    U-Thant den Abzug der   
 
            UNO-Blauhelmsoldaten an. 
          - In einer Rede am 22. Mai verkündete Nasser die Blockade der Straße von    Tiran und die Sperrung des Golfes von Aquabar für israelische Schiffe sowie    für den Transport strategischer Güter nach Israel.
 
          - Schließlich kündigte Nasser die baldige Vernichtung Israels an.
 
          - Am 28. Mai drohte Nasser mit der Sperrung des Sues-Kanals im Falle    einer westlichen  Intervention.
 
          - Am 30 Mai unterzeichnete Nasser mit König Hussein einen    Militärvertrag, der sich gegen Israel richteet. Jordanische Truppen wurden    ägyptischem Oberbefehl unterstellt.
 
          - Schließlich schloss Nasser auch ein Militärbündnis mit Syrien;
 
          - Der Irak sagte Ägypten im Falle eines Krieges gegen Israel seine    militärische    Solidarität zu.
 
           
        Die Kriegssituation war perfekt, doch Nasser    bezweckte gar keinen Krieg;  
           
           
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      Für diese These spricht  zum einen die fortwährende Stationierung    von 50.000 ägyptischen Soldaten im Jemen und zum anderen die Versicherung    Nasser´s gegenüber U-Thant, aber vor allem gegenüber dem sowjetischen Premier    Kossygin, keinen Angriff gegen Israel zu unternehmen. Die Anordnung seiner    Truppen, der Inspektionsflug des Feldmarschalls Amer und seiner höchsten    Offiziere, die inspektionsbereit geöffneten Kampflugzeuge u.v.m.    widersprechen einfach einer unmittelbar bevorstehenden Kriegsabsicht. 
        Nasser glaubte nach dem Muster des Suez-Krieges    von 1956, einen politischen Sieg über Israel erringen zu können.Ihm ging es    um die politische Demonstration seines Militärpotentials, die seine    panarabische Legitimität stärken würde. 
          Das ägyptische Modell steckte nämlich bereits vor    dem Sechs-Tage-Krieg in einer tiefen Legitimitätskrise. Nasser´s    Verstaatlichungspolitik hatte der ägyptischen Wirtschaft einen schweren    Produktivitätseinbruch beschert, der schon bald für den ägyptischen    Verbraucher massiv spürbar gewesen wäre. Eine Ablenkung der Ägypter von der    maroden Wirtschaftslage des Landes bei     gleichzeitiger Lenkung des arabischen Interesses hin zum    bevorstehenden Krieg gegen Israel kam ihm in seiner Situation besonders    gelegen. 
          Nasser dachte auf diese Art und Weise, die    Souveränität der Meerenge von Tiran erreichen zu können und glaubte Israel    würde die Sperrung des Golfes von Aquabar als nicht änderbare Tatsache, als    fait accompli, hinnehmen. Nasser spekulierte, daß die ägyptisch-jordanisch-syrische    Umzingelung abschreckend genug für Israel wäre, keinen Angriff zu wagen.  
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  Tagesberichte zur Zeit vor  dem Sechs-Tage-Krieg 1967 
              
                
                  10. Mai, Mittwoch  | 
                  Der irakische Staatspräsident Abd ar-Rahman Arif    beendet die seit dem 5. Mai andauernde innenpolitische Krise, indem er    das vakante Amt des Ministerpräsidenten übernimmt und ein neues Kabinett    vereidigt.  | 
                 
                
                  14.Mai, Sonntag  | 
                  Agypten versetzt     seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft und marschiert in die unter    UN-Aufsicht stehende Sinai-Halbinsel ein.  | 
                 
                
                  16. Mai, Dienstag  | 
                  Ägypten und Syrien versetzen wegen der sich    verschärfenden Spannungen mit Israel ihre Truppen in Alarmzustand und fordern    den unverzüglichen Abzug der UN-Streitmacht aus dem Gasa-Streifen.  | 
                 
                
                  18. Mai, Donnerstag  | 
                  Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Sithu    U Thant, willigt in die Evakuierung der UN-Friedenstruppen im Gasa-Streifen    ein. Auch Jordanien und der Irak versetzen ihre Truppen in Alarmzustand  | 
                 
                
                  22.Mai, Montag  | 
                  Ägypten    sperrt den Golf von Akaba für israelische Schiffe sowie für die Transporte    strategischer Güter nach Israel.  
                    Ägyptens Staatspräsident Nasser verkündet    weiterhin die Blockade der Straße von Tiran und die Absicht, Israel zu    zerstören. 
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                  28. Mai, Sonntag  | 
                  Der ägyptische Staatspräsident Gamal Abd an Nasser    droht mit der Sperrung des Suezkanals im Falle einer westlichen Intervention    im Nahost-Konflikt.  | 
                 
                
                  29. Mai, Montag  | 
                  Die    Bundesregierung weist Vorwürfe des ägyptischen Staatspräsidenten Gamal Abd an    Nasser wegen angeblicher deutscher Waffenlieferungen an Israel zurück.  | 
                 
                
                  30. Mai, Dienstag  | 
                  Der    jordanische König Hussein unterzeichnet einen Vertrag mit Ägypten, der sich    gegen Israel richtet.  | 
                 
                
                  1.Juni, Donnerstag  | 
                  Die DDR sagt den Arabern im Falle eines Krieges    mit Israel solidarische Hilfe zu. Die Sowjetunion verstärkt ihren    Flottenverband im Mittelmeer.  | 
                 
                
                  5. Juni, Montag  | 
                  Sechs-Tage-Krieg    in Nahost.    
                    Jerusalem. 
                      In den frühen Morgenstunden beginnt Israel mit    permanenten Bombardements ägyptischer Luftwaffenstützpunkte einen    Präventiv-krieg gegen seine arabischen Nachbarstaaten. Unter Ausnutzung des    Überraschungsmoments sind am Abend desselben Tages alle gegnerischen    Luftwaffen, auch die Jordaniens und Syriens, ausge-schaltet. 
                      Bis zum 7.6. werden Westbank und Ost-Jerusalem    besetzt, bis zum 8.6. Gaza-Streifen und Sinai-Halbinsel. Am 9.6. nehmen    israelische Truppen die syrischen Golan-Höhen in einer Tiefe von 20    Kilometern ein. Am 10.6. herrscht an allen Fronten Waffenstillstand. 
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              Der Sechs-Tage-Krieg vom 5. Juni 1967 
               
              
                
                   
                    Bei Gegenüberstellung des gesamtarabischen und des    israelischen Militärpotentials hätte man den Israelis nur geringe Chancen im    bevorstehenden Krieg einräumen dürfen. So nahmen die Israelis am 5. Juni 1967    das Kriegsgeschehen in ihre eigene Hand und wagten zunächst einen    militärischen Präventivschlag gegen das damals und auch heute militärisch und    wirtschaftlich  stärkste arabische    Land, nämlich Ägypten. 
                    Die Israelis führten diesen Krieg unter Einsatz    modernster Technik, des Geheimdienstes aber vorallem unter Einsatz ihrer    stets zu 90% versorgungsreifen Luftwaffe. 
                      Die Araber, die von der Sowjetunion  innerhalb weniger Jahre aus dem    militärischen Steinzeitalter gerissen wurden und mit modernstem Kriegsgerät    ausgestattet worden waren, hatten nur äußerst wenig Erfahrung im Umgang mit    dieser Technik. 
                    So ließen sich die Araber in diesem Krieg    regelrecht an der Nase herumführen. 
                      Wie bereits erwähnt, kam der israelische    Präventivkrieg völlig überraschend für die Ägypter. Der ägyptische Feldmarschall Amer war zusammen mit seinen    höchsten Offizieren zur Zeit des israelischen Präventivschlages auf einem Inspektionsflug    über der Sinai-Halbinsel; Während dieses Inspektionsfluges hatten die    ägyptischen Flugabwehr-stellungen absolutes Schießverbot. Nasser war scheinbar abwesend und erfuhr erst    gegen Nachmittag von der Zerstörung der ägyptischen Luftwaffe in den frühen    Morgenstunden. 
                      Auch der Rundfunk trug seinen Beitrag zur    allgemeinen Verwirrung bei. So behauptete der israelische Rundfunk, daß    Ägypten mit der Überschreitung der ägyptisch - israelischen Grenze die    Kriegshandlungen begonnen habe während der ägyptische und irakische Rundfunk    dem nichts entgegenhielt, sondern im Gegenteil  noch von großen Erfolgen der Araber im    Kampf gegen Israel sprach. 
                       
                       
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                  Der irakische Rundfunk verbreitete die Nachricht    der Bombardierung von Tel Aviv und Ägypten triumphierte mit der Vernichtung    großer Teile der israelischen Luftwaffe. 
                    Die Realität wurde sozusagen auf den  Kopf gestellt. Dieses von den Arabern    unterstützte Verwirrungspiel kam den Israelis sehr gelegen, denn diese    konnten so ihre Landgewinne ausbauen, ohne einen Waffenstillstand des    Weltsicherheitsrates befürchten zu müssen. 
                    Der Sechs-Tage-Krieg war eigentlich bereits am    ersten Tag mit der israelischen Lufthoheit über der Sinai-Halbinsel  zugunsten der Israelis entschieden. Die    folgenden Tage konnten das Kriegsgeschehen höchstens noch in die Länge    verschieben jedoch nicht wesentlich verändern.   
                    Die arabische und die israelische Kriegsmethodik    waren von Grund auf verschieden. Während die Araber noch immer dem Kampf zu    Lande einen hohen Stellenwert einräumten, vermeideten die Israelis jede    Konfrontation zu Lande und setzten nahezu einseitig auf ihre Luftwaffe.    Während sich die Israelis durch Flexibilität und Ideenreichtum auszeichneten,    muß man den Arabern absoluten Militärdilletantismus vorhalten. 
                      Die Israelis waren durch ihren Geheimdienst über    die Vorgänge auf der arabischen Seite bestens informiert und waren sich des    hohen Stellenwertes eines intakten     Kommunikationssystems bewußt. So irrten Nasser´s Truppen, nachdem sie    durch elektronische Täuschungssysteme auseinanderdividiert worden waren,    bedingt durch den Zusammenbrach des von den Israelis manipulierten    Kommunikationssystems, vollkommen orientierungslos, von Napalmbomben gejagt,    auf der Sinai-Halbinsel umher. 
                    Die von den arabischen Staaten beigeflichtete    militärische Solidarität wurde allenfalls von Jordanien erfüllt; Syrien, mit    Jordanien befeindet, war nicht bereit, mit Jordanien einen gemeinsamen    Militärschlag gegen Israel durchzuführen.     Erst gegen Mittag setzten die Syrer ihre Luftwaffe  ein, doch beschränkte sich diese Aktion auf    wenige Kampfflugzeuge. Sie wollten erst einmal die Lage abwarten. Nachdem die    eingesetzten Mig 21-Kampfflugzeuge bei einem Luftwaffenangriff auf Damaskus    und Marg Rial zerstört wurden, unternahmen die Syrer keine weiteren    militärischen Schritte. 
                      Die einzige Kampfbeteiligung des Irak bestand aus    einem  nach Jordanien entsandten    Bataillon, das sich jedoch nicht ägyptischem Oberbefehl unterstellen wollte    und deshalb,  ohne sich an    Kampfhandlungen beteiligt zu haben, in den Irak wieder zurückkehrte sowie ein    irakischer Bomber, der Bomben über einer israelischen Stadt abwarf und auf    dem Rückflug abgeschossen wurde.   | 
                 
               
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