Cybersicherheit als Schulfach: Wie sensibilisiert man schon Kinder?

Das Thema Cybersicherheit im Unterricht vermitteln


Schule & Studium
Foto von Chivalry Creative
(Quelle: unplash.com)
Smartphones und soziale Medien gehören längst zum Alltag junger Menschen. Doch während Kinder und Jugendliche digitale Inhalte intensiv nutzen, fehlt es häufig an Wissen über Risiken und den sicheren Umgang mit sensiblen Daten. Genau deshalb sollte digitale Aufklärung frühzeitig beginnen. Welche Inhalte sind dabei besonders wichtig? Und wie können Schulen, Eltern und Politik gemeinsam zur Stärkung der digitalen Kompetenz beitragen? Dieser Leitfaden hilft dabei, Kinder und Jugendliche fit für eine sichere Zukunft im Netz zu machen.


Cybersicherheit ist bereits in der Kindheit relevant


Bereits jedes zweite Kind im Alter von sechs bis sieben Jahren nutzt ein eigenes Smartphone. Bei Zehn- bis Elfjährigen liegt der Anteil sogar bei über 90 Prozent. Trotz intensiver Nutzung fehlen oft grundlegende Kenntnisse im Umgang mit digitalen Risiken. Ein bewusster und sicherer Umgang mit Onlineinhalten wird kaum vermittelt. Rund ein Fünftel der Jugendlichen zwischen 16 und 22 Jahren hat bereits persönliche Erfahrungen mit Internetkriminalität gemacht. Das zeigt, wie groß der Handlungsbedarf im Elternhaus und im schulischen Umfeld ist. Fehlendes Wissen führt zu gefährlichem Verhalten im Netz. Zur digitalen Mündigkeit gehört zum Beispiel, dass Schüler konkretes Wissen im Bereich Datenschutz und Sicherheit haben. Grundlegend für Sicherheit im Internet ist, zu wissen, wie man ein starkes Passwort generieren kann. Nur so können persönliche Daten wirksam geschützt werden. Auch Bildungseinrichtungen sind zunehmend betroffen. Im ersten Halbjahr 2025 stieg die Zahl der Ransomware-Angriffe auf Schulen um 23 Prozent. Schulen müssen daher nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Schutzräume für digitale Sicherheit bieten. Gleichzeitig besteht eine große Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. 94 Prozent der Kinder und Jugendlichen wünschen sich mehr Aufklärung über soziale Medien und Cyber-Risiken. Tatsächlich erhalten aber nur 68 Prozent passende Informationen im Alltag. Hier braucht es eine gezielte Förderung grundlegender Kompetenzen.





Cybersicherheit im Unterricht vermitteln


In der Schule kann für die Wissensvermittlung zum Beispiel das neue Medienpaket des BSI zu Cybersicherheit genutzt werden. Es stellt Materialien bereit, mit denen Schüler zentrale Themen wie App-Sicherheit, der Schutz von Online-Konten und die richtige Nutzung von Passwörtern praxisnah erklärt werden.

Kinder erfahren, weshalb einfache Passwörter unsicher sind und lernen Schritt für Schritt, sichere Zugangsdaten zu erstellen. Damit wird eine wichtige Basis für den sicheren Umgang mit digitalen Tools gelegt.

Gefahren wie Phishing oder Social Engineering werden über alltagsnahe Beispiele und interaktive Lernmethoden wie Rollenspiele, Gruppenübungen oder Planspiele erklärt. Die kindgerechte Aufklärung setzt dabei auf aktive Mitarbeit und bleibt leicht verständlich.

Solche Unterrichtseinheiten eignen sich besonders für Fächer wie Informatik, Sozialkunde oder Medienerziehung. Auch in Projektwochen, Arbeitsgemeinschaften oder Jugendeinrichtungen kann die digitale Bildung sinnvoll ergänzt werden. So entsteht ein fächerübergreifender Einstieg in grundlegende Themen der Cybersicherheit.

Zur Unterstützung gibt es ergänzendes Material für Lehrkräfte und Eltern, zum Beispiel im Newsletter „Einfach Cybersicher“. Mithilfe von Videos, Podcasts und konkreten Tipps gelingt der Einstieg ins Thema auch außerhalb des Klassenzimmers. Die Inhalte richten sich gezielt an Zehn- bis 14-Jährige. Diese Altersgruppe ist schon viel digital unterwegs, aber noch pädagogisch gut erreichbar.



Weichen stellen: Wie digitale Bildung zur Pflichtaufgabe wird


Ab 2025 fließen rund fünf Milliarden Euro in die digitale Ausstattung der Schulen über den neuen Digitalpakt 2.0. Neben Laptops, Netzwerken und Technik-Support werden auch IT-Sicherheitslösungen und Fortbildungsmaßnahmen für das Lehrpersonal gefördert.  Damit Cybersicherheit fest im Schulalltag verankert wird, braucht es konkrete Lernangebote, etwa in Form von Projektunterricht, Wahlfächern oder schulübergreifenden Programmen. Wichtig ist dabei die Kombination aus technischer Ausstattung und medienpädagogischen Konzepten. Nur wenn beides gemeinsam greift, entsteht eine nachhaltig wirksame Form der digitalen Bildung.  Unterstützung kommt dabei auch von außerschulischen Partnern. Medienzentren oder Workshops mit IT-Fachkräften stärken eine vernetzte Bildungspraxis.

Entscheidend ist, dass die Maßnahmen dauerhaft umgesetzt werden und das Ziel verfolgen, digitale Souveränität frühzeitig zu fördern.


Hinweis:
Dies ist ein redaktioneller Beitrag des Gastautors Timm S. der vom Schul- und Studienportal noch um ein paar weiteren Informationen ergänzt wurde. Für den Inhalt des Artikels in seiner ursprünglichen Fassung ist ausschließlich der Autor verantwortlich. Ein herzliches Dankeschön an den Gastautoren.

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