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        | Quelle: unsplash.com | 
       
     
     In Deutschland endet die Schullaufbahn zwischen der neunten und dreizehnten  Klasse. Wer die zwölfte Klasse am Gymnasium oder die dreizehnte an einer  Gesamtschule erfolgreich absolviert, darf sich schließlich Abiturient nennen.  Das Abitur ist dabei der höchste Schulabschluss, der in Deutschland erreicht  werden kann. 
Auch wenn 12 bzw. 13 Jahre des Lebens bereits ein nicht zu vergessener Anteil  des Lebens sind, beginnt das „wahre Leben“ erst nach der Schulzeit. Doch welche  Möglichkeiten bieten sich nach dem Abitur an? 
 
Die Zukunftsplanung muss schon in der Schulzeit  beginnen 
 
Grundsätzlich können nach dem Abitur unterschiedliche Wege gegangen werden.  Einige Möglichkeiten erfordern jedoch, dass sich die ehemaligen Schüler bereits  in der Schulzeit bewerben oder vorstellen. Das liegt unter anderem an Fristen,  die teilweise knapp vor Schulschluss enden. Wer sich demnach nicht rechtzeitig  informiert, kann einige Optionen erst ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr  später in Erwägung ziehen. 
Es ist jedoch keine Schande, wenn es Personen gibt, die noch nichts Klares über  den Einstieg in ihr Berufsleben sagen können. Es gibt dafür an vielen Orten,  wie z. B. Ausbildungsstätten oder Universitäten, Schnuppernachmittage. So können  eigene Interessen geweckt und ein Einblick in verschiedene Richtungen gewährt  werden. 
 
Abitur mit anschließendem FSJ/FÖJ 
 
Schülerinnen und Schüler, die noch nicht sicher sind, in welche Richtung ihr  Beruf einschlagen soll, entscheiden sich nach der Schulzeit oftmals für ein FSJ  oder FÖJ. Das Freiwillige Soziale Jahr (kurz: FSJ) bezieht sich dabei auf eine  einjährige Tätigkeit in einer sozialen Einrichtung. Während dieser Zeit gibt es  einen meist kleinen Lohn. Der Großteil der freiwilligen sozialen Jahre spielen  sich in Altenheimen, beim Rettungsdienst oder in der Schule ab. 
Das Freiwillige Ökologische Jahr hingegen ist ein einmaliger Freiwilligendienst  für die Zeit von sechs bis 12 Monaten. Dabei werden die ehemaligen Schüler dort  eingesetzt, wo eine gemeinnützige Einrichtung Unterstützung braucht. Das kann  beispielsweise in der Umweltforschung, aber auch im Bereich des Naturschutzes  der Fall sein. Auch bei diesem Ehrenamt erhalten die Teilnehmer einen kleinen  Lohn als Dank für die Unterstützung. 
Sowohl das FSJ als auch das FÖJ können nur absolviert werden, wenn die  Vollzeitschulpflicht eingehalten werden konnte. Zudem müssen Teilnehmer jünger  als 27 sein. 
Damit ein FSJ oder FÖJ im gleichen Jahr wie der Schulabschluss begonnen werden  kann, muss bereits circa sechs Monate vor Schulzeitende eine Bewerbung  verschickt worden sein. Am Bundesfreiwilligendienst (kurz: BFD) kann jedoch  auch kurzfristig teilgenommen werden. 
 
Eine Ausbildung nach dem Abitur 
 
Etwa ein Fünftel aller Abiturabsolventen entscheiden sich noch im gleichen Jahr  für eine Ausbildung. Diese Entscheidung ist jedoch auch hier bereits etwa ein  halbes Jahr vor eigentlichem Schulabschluss gefallen. Viele Unternehmen setzen  ihre Bewerbungsfristen bis circa Februar eines Jahres, wobei das Abitur in den  meisten Fällen erst am Ende des Frühjahrs oder gar später erfolgreich beendet  werden kann. Hierfür muss eine Bewerbung verfasst werden, in der ein  vorläufiges Zeugnis, ein Lebenslauf und ein Anschreiben vorhanden sind. Je nach  Ausbildungsberuf müssen die Noten in den Fächern stimmen,  die im Beruf gebraucht werden. Eine Ausbildung zur/zum Mediengestalter/in  erfordert zwar nicht zwangsläufig die Belegung des Kunst-Unterrichts, kann aber  Vorteile mit sich bringen. 
In der Regel haben Ausbildungen eine Dauer von 3 Jahren und können entweder in  Blöcken oder im Turnus aufgebaut sein. Blöcke beziehen sich dabei auf Phasen,  in die ein Schul- bzw. Ausbildungsjahr aufgeteilt wird. Oftmals gibt es in  diesen Fällen sechs Wochen lang die Arbeit in der Ausbildungsstätte und  schließlich den Gang zur Berufsschule für ebenfalls sechs Wochen. Der Turnus  bezieht sich auf die Aufteilung innerhalb einer Woche. Davon gibt es drei Tage  im Unternehmen pro Woche und zwei Tage in der Berufsschule. 
 
 
Ein Studium im Anschluss an das Abitur 
 
Von allen Abiturienten beginnen circa 60 Prozent ein Studium. Das liegt  einerseits daran, dass das Abitur als Voraussetzung für ein Studienbeginn  gesetzt ist. Zum anderen bietet ein Studium punktuell mehr Freiräume und  oftmals auch größere Chancen für hohe Verdienste im zukünftigen Berufsleben. 
Auch für ein Studium muss sich beworben werden.  Der Vorteil liegt hierbei aber darin, dass das Unileben in Semester aufgeteilt  wird. Das Sommersemester beginnt in der Regel im März oder April, das  Wintersemester im September oder Oktober. Da die meisten Schulen die  Entlassfeiern im Sommer stattfinden lassen, steht einer Einschreibung an die  Uni für das Wintersemester nichts im Weg. Auch hier werden erste  Bewerbungsschreiben jedoch schon im Sommer erwartet. Wichtig hierbei ist, dass  jede Universität eine andere Handhabung im Bewerbungsablauf hat, sodass viel  Zeit in die Recherche investiert werden sollte. 
Zudem bietet nicht jede Universität alle möglichen Studiengänge an. Unter  Umständen muss daher ein Umzug in Betracht gezogen werden, der wiederum mit  Kosten verbunden ist. 
Eine Besonderheit bei der Einschreibung an der Uni ist zudem, dass es  Studiengänge gibt, die einen bestimmten Mindestabiturdurchschnitt voraussetzen.  So ist für Psychologie an vielen Universitäten ein Durchschnitt von 1,2 oder  besser angesehen.  
Wer in der Abiturprüfung Pech hatte und nicht den gewünschten Durchschnitt für  den Traum-Studiengang erreichen konnte, muss die Hoffnung jedoch nicht  verlieren: Diejenigen können sich dennoch bewerben und kommen auf eine  Warteliste, die auch „Wartesemester“ genannt wird. Ein Wartesemester entspricht  dabei der Verbesserung des Durchschnitts um 0,1. 
 
In diesem Artikel sind lediglich die bildungsfokussierten Möglichkeiten nach  dem Abitur benannt. Es gibt noch viele weitere, wie z. B. Work & Travel,  Au-pair-Jahre oder zeitüberbrückende Aushilfsjobs. Dabei ist jedem selbst  überlassen, ob er sich für eine Ausbildung entscheidet oder  andere Wege einschlägt. 
 
 
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